Ein gesprengter Geldautomat.
Bildrechte: BR/Monika Haugg

Im Januar 2023 wurde ein Geldautomat im schwäbischen Erkheim gesprengt. Neben Schwaben gab es auch in Oberfranken und Oberbayern viele Fälle.

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Geldautomatensprenger in Bayern: Drei Hotspots

Zwölf mutmaßliche Geldautomatensprenger sind zwischen Januar und April verhaftet worden. Die Gruppe soll in ganz Deutschland 90 Geldautomaten gesprengt haben, 34 davon in Bayern: Viele Fälle gab es in Schwaben, Oberfranken und Oberbayern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Mindestens 90 Geldautomaten in Deutschland, 34 davon in Bayern, soll eine inzwischen festgenommene Gruppe von Tatverdächtigen gesprengt haben. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Bamberg am Donnerstag auf Anfrage von BR24 mitteilte, hat es die meisten Taten in Schwaben (10), Oberbayern und Oberfranken (je 8) gegeben.

Geldautomatensprenger: Kein Fall in Unterfranken

Der einzige bayerische Regierungsbezirk, in dem es keinen Fall gegeben hat, der dieser Gruppe zugeordnet wird, ist Unterfranken. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass dies daran liegen könnte, dass es dort vor Kurzem ein größeres Verfahren gegeben hatte.

Im Mai 2022 ist ein Beteiligter an einer versuchten Sprengung in Schweinfurt zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Der zweite Beteiligte erhielt zwei Jahre auf Bewährung. Jüngst hat es in Unterfranken jedoch wieder eine Geldautomatensprengung gegeben. Aktuell prüft das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) mögliche Zusammenhänge zwischen der Sprengung in Großostheim und der im mittelfränkischen Fürth.

Zwölf Tatverdächtige verhaftet

Mindestens 90 Sprengungen im gesamten Bundesgebiet werden der Gruppe vorgeworfen. Am 30. Januar waren bei einer grenzüberschreitenden Festnahme- und Durchsuchungsaktion in Belgien und den Niederlanden Haftbefehle gegen neun Tatverdächtige vollstreckt worden. Mitte Februar und Anfang April konnten dann drei weitere per Haftbefehl gesuchte mutmaßliche Mitglieder der Gruppe festgenommen werden. Acht Tatverdächtige sind am 20. April von Spezialkräften nach Deutschland überführt worden, die Auslieferung der anderen ist ebenfalls beantragt.

Gruppe werden 90 Sprengungen in Deutschland vorgeworfen

Neben Objekten in Bayern und Baden-Württemberg sollen die zwölf Tatverdächtigen auch in Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen Geldautomaten gesprengt haben. Bislang waren die Ermittler von einer Beute von über fünf Millionen und einem Sachschaden von annähernd sieben Millionen Euro ausgegangen. Diese Summen dürften sich mit der Ausweitung noch einmal deutlich erhöht haben.

LKA: Banken haben Sicherungsmaßnahmen umgesetzt

Positiv äußert sich das Bayerische Landeskriminalamt über die Präventionsgespräche mit den Banken. Dabei habe sich herausgestellt, dass diese zum großen Teil bereits Sicherungsmaßnahmen wie den Einbau von Einfärbesystemen umgesetzt hätten. Im Falle einer Geldautomatensprengung werden die darin befindlichen Notenbündel damit so eingefärbt, dass sie für die Täter nicht mehr verwendbar sind.

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