Die Bäckerin arbeitet längst nicht mehr nur mit den Händen an Brot und Brötchen, auch nicht nur mit der Hilfe einer Knetmaschine. Der Zimmerer steht auch nicht mehr bloß auf dem Dachstuhl mit Zimmermannshammer und vielleicht noch Kreissäge in der Werkstatt. Bei beiden geht heute nichts mehr ohne Computer. Nur zwei Beispiele dafür, dass das Handwerk moderne und lohnende Berufe bereithält.
Auftakt der "Woche der Ausbildung" in Oberfranken
Bei der Auftaktveranstaltung der Handwerkskammer Oberfranken werden Auszubildende das präsentieren und haben einen prominenten Gast: Vanessa Ahuja vom Vorstand der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Sie besucht das Zentrum für Digitalisierung der Handwerkskammer für Oberfranken und wird sich von Auszubildenden zeigen lassen, wie modern mittlerweile auch die Berufe im Bäcker-, Metallbauer- und Zimmererhandwerk geworden sind.
Ausbildungsmarkt hat sich gewandelt
Die Bundesagentur für Arbeit wirbt gemeinsam mit Staatsregierung, Handwerks-, Industrie- und Handelskammern für Ausbildung. Denn in Bayern gab es zuletzt mehr Ausbildungsplätze als ausbildungswillige Jugendliche - ein Ungleichgewicht, das den Fachkräftemangel weiter zu verschärfen droht. Jahrzehntelang ging es vor allem darum, mehr Ausbildungsplätze in Betrieben zu schaffen, damit alle ausbildungswilligen Jugendlichen eine Lehrstelle bekommen. In den vergangenen Jahren hat sich das Problem umgekehrt: So sind in Bayern im laufenden Ausbildungsjahr nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit über 18.000 Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben. Dagegen blieben nur rund 1.000 Jugendliche ohne Lehrstelle. Erste Daten im Vorfeld des Ausbildungsjahres 2023/24 deuten darauf hin, dass sich das Problem noch verschärft.
Vielen Ausbildungsberufen manget es an Nachwuchs
Vor diesem Hintergrund macht die Bundesagentur für Arbeit das Thema zur Chefsache: BA-Chefin Andrea Nahles wirbt in ihrer Heimat in Rheinland-Pfalz vor Realschülern für Ausbildung - und nicht nur dafür: Ein besonderes Anliegen ist es ihr, auf die Vielfalt der - auch dualen - Ausbildungsberufe hinzuweisen. Denn noch immer konzentrieren sich Jugendliche fast ausschließlich auf 20 beliebte Berufe wie Kfz-Mechatroniker, Arzthelferin, Friseurin, Kaufmann und Kauffrau. Dabei gibt es hunderte anderer Berufe, viele davon mit gewaltigem Nachwuchsmangel - so etwa in der Pflege und im Handwerk.

Das Recht auf Ausbildung: Aus der Sendereihe - RESPEKT | Demokratie einfach erklärt
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