Zwei junge Männer in einer Werkstatt feilen an einem Metallstück (Symbolbild).
Bildrechte: MEV/Karl Holzhauser

Mit der "Woche der Ausbildung" wollen Handwerks-, Industrie- und Handelskammern Jugendliche für duale Ausbildungsberufe gewinnen (Symbolbild).

  • Artikel mit Video-Inhalten

Gegen Lehrlingsmangel: "Woche der Ausbildung" startet

In ganz Deutschland beginnt die "Woche der Ausbildung", die über Lehren in Industrie, Handel, Pflege oder Handwerk aufmerksam machen soll. Es gibt hunderte Veranstaltungen; den Auftakt macht die Handwerkskammer für Oberfranken in Bayreuth.

Die Bäckerin arbeitet längst nicht mehr nur mit den Händen an Brot und Brötchen, auch nicht nur mit der Hilfe einer Knetmaschine. Der Zimmerer steht auch nicht mehr bloß auf dem Dachstuhl mit Zimmermannshammer und vielleicht noch Kreissäge in der Werkstatt. Bei beiden geht heute nichts mehr ohne Computer. Nur zwei Beispiele dafür, dass das Handwerk moderne und lohnende Berufe bereithält.

Auftakt der "Woche der Ausbildung" in Oberfranken

Bei der Auftaktveranstaltung der Handwerkskammer Oberfranken werden Auszubildende das präsentieren und haben einen prominenten Gast: Vanessa Ahuja vom Vorstand der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Sie besucht das Zentrum für Digitalisierung der Handwerkskammer für Oberfranken und wird sich von Auszubildenden zeigen lassen, wie modern mittlerweile auch die Berufe im Bäcker-, Metallbauer- und Zimmererhandwerk geworden sind.

Ausbildungsmarkt hat sich gewandelt

Die Bundesagentur für Arbeit wirbt gemeinsam mit Staatsregierung, Handwerks-, Industrie- und Handelskammern für Ausbildung. Denn in Bayern gab es zuletzt mehr Ausbildungsplätze als ausbildungswillige Jugendliche - ein Ungleichgewicht, das den Fachkräftemangel weiter zu verschärfen droht. Jahrzehntelang ging es vor allem darum, mehr Ausbildungsplätze in Betrieben zu schaffen, damit alle ausbildungswilligen Jugendlichen eine Lehrstelle bekommen. In den vergangenen Jahren hat sich das Problem umgekehrt: So sind in Bayern im laufenden Ausbildungsjahr nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit über 18.000 Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben. Dagegen blieben nur rund 1.000 Jugendliche ohne Lehrstelle. Erste Daten im Vorfeld des Ausbildungsjahres 2023/24 deuten darauf hin, dass sich das Problem noch verschärft.

Vielen Ausbildungsberufen manget es an Nachwuchs

Vor diesem Hintergrund macht die Bundesagentur für Arbeit das Thema zur Chefsache: BA-Chefin Andrea Nahles wirbt in ihrer Heimat in Rheinland-Pfalz vor Realschülern für Ausbildung - und nicht nur dafür: Ein besonderes Anliegen ist es ihr, auf die Vielfalt der - auch dualen - Ausbildungsberufe hinzuweisen. Denn noch immer konzentrieren sich Jugendliche fast ausschließlich auf 20 beliebte Berufe wie Kfz-Mechatroniker, Arzthelferin, Friseurin, Kaufmann und Kauffrau. Dabei gibt es hunderte anderer Berufe, viele davon mit gewaltigem Nachwuchsmangel - so etwa in der Pflege und im Handwerk.

rechts: Moderator Rainer Maria Jilg; links eine junge Frau in einer handwerklichen Ausbildung.
Bildrechte: BR, picture-alliance/dpa, colourbox.com; Montage: BR

Das Recht auf Ausbildung: Aus der Sendereihe - RESPEKT | Demokratie einfach erklärt

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!