Jenö-Konrad-Fußballturnier

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Gegen Antisemitismus: Der Club kommt ins Klassenzimmer

Mit einem neuen Projekt positioniert sich der 1. FC Nürnberg gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit im Sport. Gemeinsam mit dem deutsch-jüdischen Verein TSV Maccabi geht der Club an die Schulen im Großraum Nürnberg. Von Christian Schiele

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Club kommt in die Klassenzimmer: Dort sollen die Schüler im Geschichts- oder Religionsunterricht den Lebensweg des ehemaligen jüdischen Club-Trainers Jenö Konrad kennenlernen. Anschließend will der gemeinsam mit dem deutsch-jüdischen Sportverein TSV Maccabi Nürnberg eine Projektwoche gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit im Sport veranstalten, sagte Club-Sprecherin Katharina Fritsch dem Bayerischen Rundfunk. Die Schüler sollen sich mit ihren Lehrern auf die Spuren von Jenö Konrad begeben, der den 1. FC Nürnberg von 1930 bis 1932 trainierte – indem sie beispielsweise ein Plakat entwerfen oder sich anderweitig mit Konrad beschäftigen.

Neunte und zehnte Klassen können sich bewerben

Die konkreten Inhalte will der Club nun mit den Lehrern erarbeiten, die sich bewerben. Mitmachen können neunte und zehnte Jahrgangsstufen, aber auch Jugendmannschaften kirchlicher und kultureller Einrichtungen. Interessierte Lehrer können sich ab sofort per E-Mail beim 1. FCN und beim TSV Maccabi Nürnberg bewerben. Die Sieger werden zum Besuch einer jüdischen Gemeinde und einer KZ-Gedenkstätte eingeladen. 

Jenö-Konrad-Fußballturnier im Juli

Aus allen teilnehmenden Gruppen werden außerdem die Mannschaften für das Jenö-Konrad-Fußballturnier am 17. Juli ausgesucht. Gemeinsam wollen beide Vereine so Werte transportieren und Vorurteile abbauen.

"Insbesondere in einer Stadt wie Nürnberg, die in der Zeit des Nationalsozialismus eine besonders negative Rolle spielte, ist es essentiell, sich mit der deutschen Geschichte dieses schwarzen Kapitels auseinanderzusetzen." Katharina Fritsch, Sprecherin des 1. FC Nürnberg

Anatoli Djanatliev, Vorstand des TSV Maccabi Nürnberg, sieht das ähnlich.

"Die Kombination aus Vermittlung von geschichtlichem Wissen und sportlicher Begegnung beim Jenö-Konrad-Cup soll sich in der Stadt als Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und das Vergessen im Sport etablieren." Anatoli Djanatliev, Vorstand des TSV Maccabi Nürnberg