Wegen des dringenden Verdachts auf Ausbruch der Geflügelpest mussten am Montag auf einem Hof in Leutershausen (Landkreis Ansbach) rund 15.000 Mastputen getötet werden. Das teilte das Landratsamt Ansbach mit. Nun habe sich einen Tag später der Verdacht auf das tödliche Virus bestätigt. Das Veterinäramt sei am Wochenende von Polizei und Tiermedizinern darüber informiert worden, dass auf dem Hof Tiere verendet seien. Daraufhin seien umgehend die notwendigen Schritte eingeleitet worden.
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Drei-Kilometer-Schutzzone errichtet
Es wurde eine Schutzzone von drei Kilometern rund um den Betrieb im Stadtteil Frommetsfelden errichtet, um eine mögliche weitere Ausbreitung der Tierseuche möglichst zu verhindern. Darüber hinaus ist eine Überwachungszone in einem zehn Kilometer Radius festgelegt worden. Grundsätzlich gelten in beiden Zonen laut Landratsamt Beförderungsverbote, eine Aufstallungspflicht sowie Hygienemaßnahmen wie die Desinfektion von Zu- und Abfahrtswegen. In der Schutzzone werden alle gemeldeten Halter von Enten, Hühnern, Gänsen oder Puten vom Veterinäramt aufgesucht. Dabei werde stichprobenartig das Geflügel auf das gefährliche Virus untersucht, außerdem werde die Art der Haltung geprüft. Die genauen Maßnahmen und die ausgewiesenen Schutzzonen sind auch online auf der Homepage des Landkreises zu finden.
Puten sind empfindlicher für Geflügelpest
Auch ohne die Keulung wäre den Tieren auf dem Hof der Tod gewiss gewesen, sagte der Leiter des Veterinäramtes des Kreises Ansbach, Ralf Zechmeister. "Puten sind noch einmal deutlich empfindlicher als Wassergeflügel und auch die Viruslast kann bei dieser Tierart um ein Vielfaches erhöht sein. Daher ist unser schnelles Eingreifen geboten gewesen, um eine Weiterverbreitung zu verhindern und wirtschaftliche Schäden so weit als möglich zu begrenzen", sagte Zechmeister.
Die Ursache für den Ausbruch der Seuche sei weiterhin unklar. Auf dem betroffenen Bauernhof seien die Vorschriften nach ersten Erkenntnissen eingehalten worden, die baulichen Voraussetzungen seien gut. Nach einer Übergangsphase werde eine Wiederaufnahme des Mastbetriebes möglich.
Seit Herbst im Freistaat
Die Geflügelpest werde in Deutschland inzwischen nicht mehr nur von Zugvögeln eingeschleppt, sondern habe sich auch in den hiesigen Populationen verfestigt und trete somit unabhängig von der Jahreszeit auf. Das Virus treibt in Bayern seit Monaten sein Unwesen. Im Landkreis Landshut gab es in diesem Jahr bereits mehrere Fälle, außerdem trat die Vogelgrippe in den Landkreisen Bamberg, Wunsiedel und Miltenberg auf.
Bereits seit Herbst 2022 sind Geflügelausstellungen, -börsen und Veranstaltungen ähnlicher Art in ganz Bayern untersagt. Zudem sind verschärfte Biosicherheitsmaßnahmen angeordnet worden, um den Eintrag des Virus in gehaltene Geflügelbestände möglichst zu verhindern.

Haltung, Pflege und Fütterung der Tiere soll in Zukunft verbessert werden
Infizierte Tiere müssen getötet werden
Die Geflügelpest ist eine in der Regel tödlich verlaufende Tierseuche, an der vor allem auch Hühner und Puten erkranken können. Es gilt als wahrscheinlich, dass Wasser- und Zugvögel zu den Überträgern dieser Seuche gehören und sich das Virus deshalb schnell flächendeckend ausbreiten kann. Sollte der Erreger in einem Nutztierbestand festgestellt werden, kommen EU-weit geltende Maßnahmen zur Tierseuchenbekämpfung zum Tragen: Die Tiere des infizierten Bestandes müssen komplett getötet werden, es müssen Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet werden, um die Ausbreitung einzudämmen.
Für Menschen nicht ansteckend
Menschen können sich in aller Regel nur schwer mit Vogelgrippeviren anstecken. Die auch als Vogelgrippe bekannte Geflügelpest wird beim direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder mit kontaminierten Materialien übertragen. Eine Ansteckung von Menschen auf diesem Wege ist in Deutschland nicht bekannt. Dennoch soll man tote Vögel nicht anfassen. Mehrere tote oder kranke Tiere an einem Ort sollen dem Veterinäramt gemeldet werden.
Mit Informationen der dpa

Geflügelpest im Landkreis Ansbach: 15.000 Puten werden gekeult.
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