Ein Baby liegt schlafend auf einem weichen Untergrund und kuschelt mit einem Hasen.
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Die Geburtenraten in Bayern ist im Jahr 2021 gestiegen. Mit einem Wert von 1,6 war sie so hoch wie zuletzt vor 50 Jahren.

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Geburtenrate in Bayern so hoch wie zuletzt 1972

Frauen in Bayern bekommen so viele Kinder wie seit 50 Jahren nicht. Das geht aus den Daten hervor, die das Landesamt für Statistik in Fürth am Dienstag veröffentlicht hat. Am niedrigsten ist die Geburtenrate in Universitätsstädten.

Seit knapp 50 Jahren haben die Frauen in Bayern nicht mehr so viele Kinder bekommen wie im vergangenen Jahr. Die Geburtenrate im Freistaat lag bei 1,6, teilte das Landesamt für Statistik in Fürth mit.

Geburtenrate fast so hoch wie im Rekord-Jahr 1972

2021 habe der Schnitt mit 1,6 knapp unter dem bisherigen Rekord von 1,73 gelegen, der im Jahr 1972 erreicht worden war, so die Behörde. Im Jahr 2020 habe die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau bei 1,55 gelegen. Dabei sei der Wert in allen Regierungsbezirken und den meisten Landkreisen weiter gestiegen, so die Statistiker - wie jedes Jahr seit 2006. Damals lag die Rate bei 1,32.

Landkreis Neustadt an der Waldnaab vorne

Der Landkreis Neustadt an der Waldnaab in der Oberpfalz liegt mit 2,0 Kindern pro Frau in Bayern vorne. Bei den kreisfreien Städten verzeichnet das schwäbische Kaufbeuren mit 1,78 den höchsten Wert. Ob die steigende Zahl der Geburten mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zusammenhängt, konnten die Statistikerinnen und Statistiker nicht feststellen.

Der Regierungsbezirk mit dem stärksten Anstieg in den vergangenen zehn Jahren ist die Oberpfalz. Die Region mit der geringsten Fortpflanzungsrate in Bayern ist hingegen laut Statistik Oberfranken mit 1,55 Geburten pro Frau.

Niedrige Quoten in Universitätsstädten

Die niedrigsten Quoten im Freistaat verzeichnen allesamt Universitätsstädte: Passau in Niederbayern mit 1,15 Kindern je Frau, Bayreuth in Oberfranken mit 1,20 Kindern, Regensburg in der Oberpfalz mit 1,23 und Erlangen in Mittelfranken mit 1,25 Kindern.

Hintergrund ist ein statistischer Effekt: Dort gibt es vergleichsweise viele junge Frauen im gebärfähigen Alter, viele schieben jedoch die Familienplanung wegen des Studiums und des Berufseinstiegs nach hinten.

Mit Material von dpa.

💡 Das ist die Geburtenrate

Die Geburtenrate, auch zusammengefasste Geburtenziffer genannt, ist eine statistische Größe. Sie bezeichnet die Anzahl der Kinder, die eine Frau bekommen würde, wenn sie sich am Geburtenverhalten der 15- bis 49-Jährigen in dem untersuchten Zeitraum orientierte. Faktoren wie Ausbildung und Berufstätigkeit können dafür sorgen, dass die tatsächliche Zahl der Geburten von der zusammengefassten Geburtenziffer abweicht.

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