"Tag X" heißt der Tag der Urteilsverkündung bei den Initiatoren der bundesweiten Kampagne "Kein Schlussstrich", zu der unter anderem die Initiative "NSU-Watch" und das "Münchner Bündnis gegen Naziterror und Rassismus" gehören. Sie sind der Meinung, dass auch nach mehr als 400 Verhandlungstagen zu viele Fragen offen sind.
"Warum wurden die Opfer ausgewählt?"
"Eine grundlegende Frage ist doch: Warum wurden die Opfer ausgewählt? Wir wissen es bis heute nicht", sagt Patrycja Kowalska, Sprecherin der "Kein Schlussstrich"-Kampagne. "Wir wollen wissen: Wer waren die Unterstützerinnen und Unterstützer? Wo sind sie heute? Und warum werden sie nicht angeklagt?"
Aktivisten demonstrieren ab 8 Uhr
Um auf Fragen wie diese aufmerksam zu machen, findet heute eine ganztägige Kundgebung statt, zu der Teilnehmer(innen) aus ganz Deutschland erwartet werden. Während im Gericht das Urteil verlesen wird, startet vor dem Gebäude um 8 Uhr die Veranstaltung mit der Namensnennung der NSU-Opfer und einer Schweigeminute. Den ganzen Tag über werden Redner und Musikgruppen auftreten.
Abends gegen 18 Uhr ziehen die Demonstranten dann zum Bayerischen Innenministerium am Odeonsplatz.
Behinderungen auf Nymphenburger Straße programmiert
Zum Abschluss des Prozesses ist das Medieninteresse noch einmal besonders groß. Deshalb und wegen der ganztägigen Kundgebung können Straßen und Radwege rund um das Gebäude an der Nymphenburger Straße zeitweise gesperrt sein. Die Stadt empfiehlt Autofahrern und Radlerb, den Bereich weiträumig zu umfahren.