Es ist noch ungewohnt für die Autofahrer in Nürnberg. Die Einfahrt in die Altstadt am Königstor ist verboten: Hier ist ab sofort Fußgängerzone. Beim Pressetermin in der Königstraße stauen sich die Autos. Denn Oberbürgermeister, Bürgermeister, Baureferent und Stadträte stehen mitten auf der Straße. Seit Freitag ist das ganz legal. Das rund 300 Meter lange Stück vom Eingang in die Altstadt am Königstor bis zur historischen Mauthalle gehört jetzt den Fußgängern.
Nürnberger sind stolz auf ihre Fußgängerzone
Die Fußgängerzone in Nürnberg ist eine der größten in Deutschland. Darauf weisen die Kommunalpolitiker gerne hin. "Dafür werden wir von vielen Städten beneidet", sagt OB Marcus König (CSU). Im vergangene Juli hat der Stadtrat beschlossen, die Fußgängerzone zu erweitern – autofrei vom Bahnhof bis zur Burg. Jetzt liefert die Stadtverwaltung.
Umbau erst nach der Testphase
Allerdings ist noch nichts umgebaut. Zunächst werden Bänke und mobile Pflanztröge auf den früheren Parkplätzen entlang der Königstraße aufgestellt. Nach einer Testphase soll die Straße dann baulich umgestaltet werden, erläutert Bürgermeister Christian Vogel (SPD). Radfahren ist in diesem neuen Teil der Fußgängerzone erlaubt, auch die Zufahrt zu Arztpraxen und Hotels ist gestattet.
Ausbau in der Altstadt geht weiter
In den kommenden Monaten geht's weiter, dann werden die Bereiche vom Rathaus bis zur Burg für Autos gesperrt. "Dann können Einheimische und Besucher ungestört zu Fuß vom Hauptbahnhof durch die komplette Altstadt bis zur Kaiserburg laufen", sagt Baureferent Daniel Ulrich (parteilos). Die Stadt erhofft sich eine Belebung des Einzelhandels in der City, der unter der Corona-Krise wie überall in Bayern schwer gelitten hat. Außerdem trage man dem Bedürfnis der Menschen Rechnung, sich in der Stadt mit anderen zu treffen und sich gerne aufhalten zu wollen, sagt Ulrich.
Kontrolle ja, aber noch ohne Strafzettel
Bürgermeister Christian Vogel (SPD) kündigt an, dass Polizei und Ordnungsdient vom ersten Tag an kontrollieren werden. Allerdings sollen sie zunächst keine Strafmandate ausstellen. Die Autofahrer sollen zunächst einmal auf die neue Regelung hingewiesen werden, sagt Vogel. "Ich bin überzeugt, dass die Nürnbergerinnen und Nürnberger ganz schnell den Nutzen merken und sagen 'Wow, das ja wieder ein Stück mehr unserer tollen Nürnberger Fußgängerzone'."
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