Para Ski alpin, Para Ski nordisch und Rollstuhlcurling – in diesen Disziplinen treten die deutschen Athleten bei den Paralympics in Pyeongchang an. Drei der Athleten kommen dabei aus dem Allgäu: Martin Härtl vom SK Nesselwang, Wolf Meißner vom CC Füssen und Christiane Putzich, die ebenfalls für den CC Füssen an den Start geht.
Training in der Eishalle des CC Füssen
Christiane Putzich tritt im Rollstuhlcurling an – in der Halle werden ihr die eisigen Temperaturen, die vielen Sportlern bei den Olympischen Spielen in Südkorea zu schaffen machten, keine Probleme bereiten. Auch bei den Vorbereitungen in der Eishalle in Füssen hat sie die Jacke mit der Aufschrift "Team Germany" schon gut gewärmt. In der Eishalle des Curling Clubs Füssen fühlt sich die fröhliche Christiane Putzich rundherum wohl.
Curling ohne Besen
Seit 2008 sitzt sie im Rollstuhl. Zum Sport gebracht hat sie der ehemalige Trainer der paralympischen Mannschaft. Er fragte, ob sie es nicht mal ausprobieren will und begeisterte sie bei diesem Versuch für den Sport. Und der funktioniert im Rollstuhl doch etwas anders, denn die Rollstuhlcurler müssen ohne Besen auskommen.
"Weil wir das einfach nicht können, dieses Wischen. Durch das Wischen kann der Stein noch beeinflusst werden in Länge und Richtung. Das können wir nicht. Also heißt es bei uns, wir müssen von Anfang an präzise spielen. Der muss in der Richtung passen, dass er da auch hinkommt, wo er hinkommen soll, und auch in der dementsprechenden Länge."
Rollstuhlcurlerin Christiane Putzich
Ruhe und Taktik sind beim Rollstuhlcurling gefragt
Für den nötigen Schwung sorgt eine Art Teleskopstange, mit der Christiane Putzich den Stein anschiebt. Damit der Rollstuhl auf dem Eis nicht wegrollt, wird sie von Teamkollegen gesichert. Für die Punktlandung des 20 Kilo schweren Steins nach 43 Metern braucht es keine Kraft, sondern ein gutes Auge, eine ruhige Hand und eine Prise Taktik.
Mindestens ein Platz im Mittelfeld soll es werden
Für Christiane Putzich gilt es, bei den paralympischen Wettbewerben den Ehrgeiz und die Nerven im Zaum zu halten. Ihr Minimalziel ist ein Platz im Mittelfeld, doch eine Medaille wäre natürlich fantastisch.
"Das wäre unglaublich. Ich wüsste gar nicht, was ich im ersten Moment tun würde. Erst würden die Tränen kommen und dann, im zweiten Moment, was haben wir geschafft!"
Rollstuhlcurlerin Christiane Putzich
Ihrem Lebensgefährten, den Freunden und Fans aus der Eishalle bleibt nichts anderes übrig, als die Paralympics am Fernseher zu verfolgen. Dabei drücken sie aber natürlich fest die Daumen.
"Auf jeden Fall, weil wir wollen, dass sie uns was heimbringen. Sie würden uns total stolz machen! Für die harte Arbeit, die die leisten, hätten sie’s echt verdient."
Barbara Sutter, Mitarbeiterin der Eishalle Füssen und Fan
Mit diesem Auftrag und vielen Glückwünschen im Gepäck ist Christiane Putzich vor einer Woche nach Südkorea geflogen. Schon am Samstag stehen die ersten Wettkämpfe an.