Kampf um Lohnerhöhung - Warnstreik am Coca-Cola-Standort in Knetzgau (Lkr. Haßberge)
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Kampf um Lohnerhöhung - Warnstreik am Coca-Cola-Standort in Knetzgau (Lkr. Haßberge)

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Für 400 Euro mehr Lohn - Bayernweiter Warnstreik bei Coca-Cola

Die Mitarbeiter von Coca-Cola wollen deutlich mehr Lohn. Das bisherige Angebot des weltweit agierenden Getränkekonzerns genügt der Gewerkschaft NGG nicht. Darum werden die vier bayerischen Standorte heute bestreikt.

Die Beschäftigten der bayerischen Coca-Cola-Standorte in Fürstenfeldbruck, Memmingen, Knetzgau und Nürnberg sind heute zum Warnstreik aufgerufen. Gestreikt wird laut Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) seit 6 Uhr früh.

Forderung: 400 Euro mehr Lohn für Coca-Cola-Mitarbeiter

Im Vorfeld der Tarifverhandlungen fordert die Gewerkschaft für die Cola-Cola-Mitarbeiter eine Lohnerhöhung aller Entgelte um 400 Euro. Auch die Ausbildungsvergütungen sollen erhöht werden. Laut der Gewerkschaft hat das Unternehmen in der ersten Runde der Tarifverhandlungen im Dezember für alle rund 6.500 Coca-Cola-Beschäftigten in Deutschland ein Lohnplus von 100 Euro angeboten.

Nächste Verhandlungsrunde ab 8. Februar

Durch den Warnstreik möchte man die Forderungen im laufenden Tarifkampf mit Coca Cola untermauern. Mustafa Öz, Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft NGG Bayern, erklärt: "Einerseits kündigt Coca-Cola an, den Aktionären eine Rekorddividende auszuschütten. Andererseits sollen die Beschäftigten mit Almosen abgespeist werden." Die nächste Verhandlungsrunde ist vom 8. bis 10. Februar angesetzt.

Der Coca-Cola-Produktionsstandort in Knetzgau im unterfränkischen Landkreis Haßberge ist mit rund 600 Mitarbeitern laut der Gewerkschaft NGG einer der größten Standorte des Getränkeherstellers in ganz Deutschland.

Stellungnahme von Coca-Cola

Inzwischen hat sich auch Coca-Cola zu Wort gemeldet. Die Arbeitgeberseite habe ein Zwei-Säulen-Angebot für 2023 vorgestellt: eine klassische, tabellenwirksame Entgelterhöhung von 100 Euro pro Monat, ergänzt um eine abgabenbefreite Inflationsausgleichsprämie in Höhe von einmalig 1.000 Euro.

"Wir glauben mit unserem Zwei-Säulen-Entgelt-Angebot eine Lösung gefunden zu haben, die die Interessen unserer Mitarbeitenden und unsere Interessen bestmöglich ausbalanciert", sagt Verhandlungsführer Gero Ludwig. "Wir befinden uns in einer wirtschaftlich sehr herausfordernden Zeit mit einer hohen Inflation, die uns als Arbeitgeber und unsere Mitarbeitenden gleichermaßen trifft. Mit unserem Angebotsmodell folgen wir der Bundesregierung: Diese empfiehlt in dieser Situation eine steuerfreie Einmalzahlung der Arbeitgeber bei gleichzeitig moderaten Tarifabschlüssen der Gewerkschaften, um eine Preisspirale zu verhindern und die Rezessionsgefahr zu verringern."

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