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Fünf von zehn bayerischen Neonazi-Bands kommen aus Oberfranken

Fünf von zehn bayerischen Neonazi-Bands kommen aus Oberfranken. Das geht aus einer Anfrage der SPD beim Innenministerium hervor. Das Projekt "Endstation Rechts Bayern" will solche geographischen Häufungen allerdings nicht überbewerten.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Fünf von zehn bekannten bayerischen Neonazi-Bands in Bayern kommen aus Oberfranken. Das hat eine Anfrage des Bayreuther SPD-Landtagsabgeordneten Christoph Rabenstein an das Innenministerium ergeben. Allein drei der vom bayerischen Verfassungsschutz als rechtsextrem genannten Bands kommen aus dem Raum Hof, zwei weitere aus dem Rest Oberfrankens. Allerdings sind auch in Schwaben vier rechtsextreme Bands beheimatet.

Nicht überbewerten

Thomas Witzgall vom "Projekt Endstation Rechts Bayern", das die Szene beobachtet, will solche geographischen Häufungen jedoch nicht überbewerten. In der Neonazi-Musikszene sei ständig viel im Fluss. Am Rande eines Treffens oberfränkischer Initiativen gegen Rechts zum Thema Neonazimusik sagte Witzgall dem BR: "Gerade die Musikszene ist nicht geprägt von statischen Bands mit einem festen Lineup über Jahre, sondern da wird auch kombiniert, da macht der eine mit dem mal ein Projekt, dann mit einem anderen."

Striktes Vorgehen der Behörden

Das Innenministerium bilanziert, dass in den vergangenen fünf Jahren nur noch wenige größere Rechtsrockkonzerte in Bayern stattgefunden haben. Das strikte Vorgehen der bayerischen Behörden habe bewirkt, dass die Bands lieber in benachbarten Bundesländern wie Sachsen und Thüringen auftreten.

Engagement der Zivilgesellschaft

Die bayerische Projektstelle gegen Rechtsextremismus weist darauf hin, wie wichtig das Engagement der Zivilgesellschaft ist. Nur so könne man Neonazi-Bands von Auftritten abschrecken.