Frühlingshafte Temperaturen führten am Samstag vor allem in Oberbayern und dem Bayerischen Wald zu regem Ausflugsverkehr - überwiegend blieb die Lage im Freistaat jedoch ruhig.
Letzte Ski-Runden bei Kaiserwetter in Oberbayern
Im Oberland waren vor allem Tourismus-Hotspots wie der Walchensee, Eibsee oder auch Starnberger See und Ammersee stark frequentiert. Schon in den frühen Stunden des Vormittags waren die Parkplätze dort voll. Von Seiten der Polizei gab es bis zum Nachmittag keine Meldungen zu größeren Vorfällen, etwa wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln. Laut einem Beamten der Polizei Garmisch-Partenkirchen, sei zwar viel los gewesen, größtenteils hätten sich Leute aber an die Vorgaben gehalten.
Während die einen das schöne Wetter für den ersten Wanderausflug nutzten und etwa auf den Herzogstand oder den Heimgarten aufstiegen, waren andere noch im Schnee unterwegs und genossen die letzten Ski-Runden, zum Beispiel im Langlaufzentrum in Kaltenbrunn - trotz der warmen Temperaturen liegt dort auf dem Rundkurs von Kaltenbrunn nach Klais derzeit noch Schnee, der jedoch zur späteren Stunden schon ziemlich sulzig war.
Andere machten sich angesichts des Kaiserwetters zu einer Skitour auf - nach wie vor stark gefragt ist das Skigebiet "Garmisch-Classic". Dort liegt noch genug Schnee und zahlreiche Skitourengeher nutzten das. Vor wenigen Tagen hatte die bayerische Zugspitzbahn bekannt gegeben, dass Bayerns größtes Skigebiet in diesem Winter Corona-bedingt nicht mehr öffnen wird.
Polizei warnt: Warme Temperaturen lassen Eis auf Seen schmelzen
Auch am zugefrorenen Eibsee bei Grainau waren viele Menschen. Bei Temperaturen um die 20 Grad am Nachmittag, war die Eisschicht jedoch schon vielfach recht dünn. Polizei und Wasserwacht warnten deshalb anfangs Bürger, die das Eis betraten. Nach einer Rücksprache mit dem Landrat und Grainaus Bürgermeister wurde jedoch entschieden, dass die Polizeikräfte nicht einschreiten und keine Platzverweise erteilen sollten. Letztlich liege es in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen, ob er bzw. sie aufs Eise gehe und sich dadurch in Gefahr begebe, so die Vertreter der Behörden.
Ein Beamter der Polizei Garmisch-Partenkirchen appellierte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger. Es sei nur logisch, dass das Eis bei diesen Temperaturen schmelze. Morgen werde die Gefahr auf dem noch zugefrorenen Eibsee weiter zunehmen. Durch den Föhn kann es am Sonntag sogar zu noch höheren Temperaturen kommen.
Besucherandrang im Bayerischen Wald
Auch in Ostbayern haben viele Tagesausflügler das schöne Wetter, etwa für einen Besuch im Bayerischen Wald, genutzt. Am Langlaufzentrum Bretterschachten, wo Langlaufloipen gespurt sind, war der Besucherandrang laut Polizei groß, die Parkplätze seien voll gewesen. Straßen mussten aber nicht gesperrt werden.
Die Gemeinde Grainet, im Landkreis Freyung-Grafenau, meldete jedoch am späten Vormittag auf Facebook, dass die Parkplätze am Haidel, auf dessen Gipfel ein Aussichtsturm steht, bereits überfüllt seien und bat Besucher, nicht mehr dorthin zu fahren.
Am Großen Arber war die Situation überschaubarer. Wie die Polizei auf BR-Anfrage mitteilte, waren zwar merklich viele Ausflügler unterwegs, allerdings mussten die Beamten auch hier kaum einschreiten. Besonders ruhig blieb es im Wintersportort St. Englmar, im Landkreis Straubing-Bogen. Hier blieben am Vormittag die meisten Parkplätze leer, nur wenige Schlittenfahrer machten sich auf die Suche nach den verbliebenen Flecken Schnee.
Mittelfranken: Gut besucht - aber nicht überlaufen
In den mittelfränkischen Ausflugsgebieten wie etwa dem Fränkischen Seenland oder der Hersbrucker Schweiz waren angesichts des schönen Wetters und der gestiegenen Temperaturen zwar deutlich mehr Spaziergänger und Radfahrer unterwegs als in den vergangenen Wochen - überlaufen sei aber keines der Gebiete gewesen, sagte Polizeisprecher Michael Petzold dem Bayerischen Rundfunk auf Anfrage. Weder seien die Parkplätze übervoll gewesen, noch hätten die Menschen die Corona-Regeln missachtet. Ein Einschreiten der Polizei sei nirgends notwendig gewesen.
Ebenfalls weitgehend ruhig blieb es in Unter- und Oberfranken. Von dort wurden keine Auffälligkeiten oder eine verstärkte Einsatzlage durch die Polizei gemeldet. Die Bürger schienen sich trotz des guten Wetters vernünftig zu verhalten, so ein Sprecher. Heute sei es ja "überall schön" gewesen, weswegen sich die Ausflügler vermutlich gut verteilten, hieß es aus dem Polizeipräsidium Unterfranken.
Kein außergewöhnlicher Andrang im Allgäu
Auch im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West sei es lediglich zu dem üblichen Ausflügler-Ansturm gekommen, den man bei dem guten Wetter erwarten würde, wie die Polizei auf Anfrage mitteilte. Außergewöhnliche Meldungen habe es nicht gegeben. Das Präsidium ist zuständig für die Landkreise Oberallgäu, Ostallgäu, Unterallgäu, Lindau, Günzburg und Neu-Ulm.
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