Martin Junge sagte: "Ich fühle mich geehrt und bin dankbar für die Auszeichnung. Für mich und den Lutherischen Weltbund ist sie eine Ermutigung, den Weg der Versöhnung zwischen Kirchen und Religionen fortzusetzen."
Oberbürgermeister Kurt Gribl nannte den evangelisch-lutherischen Theologen einen "geduldigen Brückenbauer zwischen den Kontinenten", der den "globalen Norden" und den "globalen Süden" miteinander verbinden könne.
Junge hat eine zerrissene Kirche erlebt
Seit 2010 leitet Martin Junge das Büro der Kirchengemeinschaft des Lutherischen Weltbundes in Genf. Geboren ist er 1961 in Chile, er hat österreichisch-chilenische Eltern.
"Ich wuchs während der schwierigen Zeit der Militärherrschaft in Chile auf. Das hat mich geprägt. Ich habe erlebt, wie die politischen und sozialen Spannungen und die Frage, wie sich die Kirche mit Blick auf Menschenrechtsverletzungen verhalten soll, meine Kirche zerrissen hat. Ich erlebe bis heute, wie schwierig es ist, wieder zusammenzukommen, wenn man einmal auseinander gegangen ist." Martin Junge, Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes
Junge hat katholische und evangelische Christen zusammengebracht
Auch der Evangelische Regionalbischof Michael Grabow würdigte Junge als Brückenbauer.
"Martin Junge hat sehr stark dazu beigetragen - es war ganz stark sein Verdienst - dass wir dieses Reformationsjahr nicht mehr getrennt feiern oder nur als Evangelische feiern, sondern dass wir es tatsächlich als gemeinsames Christusfest, evangelische und katholische Christen, miteinander begehen können." Der Evangelische Regionalbischof Michael Grabow
Der Augsburger Friedenspreis
Der Augsburger Friedenspreis wird nur alle drei Jahre verliehen. Die Auszeichnung ist mit 12.500 Euro dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der frühere sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow und der verstorbene Altbundespräsident Richard von Weizsäcker.