Freudestrahlend, in Abständen von 1,5 Metern und mit Masken geschützt, sitzen die Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse der Gretel-Bergmann-Schule in Nürnberg am Morgen (21.02.21) in ihrem Klassenzimmer. "Endlich wieder Schule" ist zu hören, nachdem sie ihr Lehrer Thomas Wywiol begrüßt hatte. Einige freuen sich auch einfach, ihre Freunde wiedersehen zu können. Mathe und Deutsch stehen auf dem Programm. Auch bei Lehrerin Christina Wendel, die eine vierte Klasse unterrichtet, ist die Freude groß – die Zeit ohne ihre Klasse sei schon hart gewesen, erzählt sie.
Gemischte Gefühle bei den Eltern
Bei einigen Eltern ist die Erleichterung groß, dass zumindest ein bisschen Normalität einkehrt. Der Unterricht zu Hause sei eine Herausforderung, berichtet eine Mutter und ein Vater erzählt, dass die Schule zwar wichtig sei, aber angesichts der wieder steigenden Infektionszahlen habe er gemischte Gefühle, was den Schulstart betrifft.
Abstand halten und Maske tragen
Für die Lehrkräfte in Bayern ist vorgeschrieben, eine medizinische Maske zu tragen – viele Lehrerinnen und Lehrer der Grundschule tragen hier aber sogar FFP2-Masken, berichtet Schulleiterin Liselotte Niekrawitz. Insgesamt steht die Schule vergleichsweise gut da: Es gibt in vielen Zimmern einen W-LAN Anschluss, auch Rechner stehen zur Verfügung und der Neubau verfügt über eine Belüftungsanlage. Die Stadt Nürnberg habe der Schule zudem CO2-Messgeräte zur Verfügung gestellt, damit festgestellt werden kann, wann gelüftet werden muss, erzählt die Schulleiterin.
Wechselunterricht in vielen Klassen
Durch die Abstandsregelung von 1,5 Metern können in vielen Fällen nicht alle Schülerinnen und Schüler gleichzeitig im Präsenzunterricht teilnehmen. Deshalb findet auch an der Gretel-Bergmann-Schule Wechselunterricht statt. Damit die Kinder nicht den Anschluss verlieren, kümmert sich Lehrerin Christina Wendel zum Beispiel nachmittags um die Fragen des Klassenteils, der an diesem Tag nicht im Präsenzunterricht dabei sein darf.
Hoffen auf baldige Impfung
Besonders wichtig ist der Grundschullehrerin, wie auch vielen ihrer Kolleginnen und Kollegen, bald geimpft werden zu können. Es sei einfach wichtig, damit man auch den Eltern und Schülern ein sicheres Gefühl vermitteln könne, so Christina Wendel. Markus Erlinger, Vorsitzender des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) in Mittelfranken, fordert ebenfalls eine rasche Impfung der Lehrkräfte. Außerdem sei es wichtig, baldmöglichst die sogenannten Schnelltests anzubieten. Diese sind aber bisher noch nicht zugelassen. Die Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler können sich bisher kostenlos und auf eigene Initiative an den Testzentren testen lassen.
Freude währt nur kurz
Doch nur kurz ist die Freude über den Präsenzunterricht in der Nürnberger Grundschule. Denn nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz in Nürnberg wieder über 100 gestiegen ist, findet auch für die Klassen der Gretel-Bergmann-Schule ab morgen wieder Distanzunterricht statt. Die Sicherheit der Schüler und der Lehrkräfte stehe an erster Stelle, sagt Schulleiterin Liselotte Niekrawitz. Sie sei froh, dass Klarheit herrsche, wie es in den nächsten Tagen weitergehen soll. Man sei bisher auch mit dem Distanzunterricht gut vorangekommen.
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