Es ist eins der größten Musicaltheater in Europa und stand immer wieder vor finanziellen Herausforderungen - bis jetzt.
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Es ist eins der größten Musicaltheater in Europa und stand immer wieder vor finanziellen Herausforderungen - bis jetzt.

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Freistaat Bayern fördert künftig Festspielhaus Füssen

450.000 Euro, und das jedes Jahr: Mit diesem Zuschuss will der Freistaat das Festspielhaus Neuschwanstein in Zukunft unterstützen. Bisher war das Theater rein privat finanziert.

Über dieses Thema berichtete Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Das Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen erhält ab diesem Jahr regelmäßig finanzielle Förderung vom Freistaat, 450.000 Euro pro Jahr. Das haben Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Kunstminister Markus Blume (CSU) am Mittwochnachmittag bei einem Besuch im Festspielhaus bekannt gegeben. Die Zukunft des Hauses ist nach Ansicht der privaten Betreiber damit langfristig gesichert.

Keine öffentlichen Gelder für das Festspielhaus - bisher

Neben dem Land Bayern fördern auch der Bezirk Schwaben, der Landkreis Ostallgäu und die Stadt Füssen das Festspielhaus. Entsprechende Beschlüsse hatten die zuständigen Gremien bereits vor gut einem Jahr gefasst. Diese kommunale Förderung war Voraussetzung für den Zuschuss des Freistaats. Bisher musste das privat betriebene Musicaltheater am Forggensee ohne öffentliche Gelder auskommen.

Als Kultureinrichtung sei das Festspielhaus eine Einrichtung, die weit über Füssen hinaus bedeutsam sei, sagte Söder bei seinem Besuch. Deshalb werde der Freistaat das Theater nun langfristig finanziell unterstützen. "Mit viel Engagement ist es hier gelungen, erstklassige Produktionen zustande zu bringen. Und diese Erstklassigkeit und dieses Engagement wird jetzt ausgezeichnet durch die verstätigte Förderung durch den Freistaat Bayern", so Söder.

Blume: "Theater nicht nur auf Metropolen beschränkt"

Als kulturellen Leuchtturm bezeichnete Kunstminister Markus Blume das Festspielhaus Neuschwanstein: "Gerade in einer Region, in der der Weg zum nächsten Theater oft weit ist, setzen wir mit der institutionellen Förderung des Festspielhauses in Füssen ein wichtiges Signal: Großes Theater ist nicht auf die Metropolen beschränkt, sondern kann sich auch in der Fläche entwickeln."

"Das Festspielhaus hat nun endlich eine langfristige Perspektive", sagt Geschäftsführerin Birgit Karle. Nach Ansicht von Inhaber Manfred Rietzler ist die institutionelle Förderung ab 2023 "die existentiell wichtige Komponente, um den Betrieb langfristig zu sichern."

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Ministerpräsident Markus Söder (5. v. links) und Kunstminsiter Markus Blume (3. v. rechts) übergeben einen Check an das Festspielhaus.

Darum wurde das Festspielhaus erbaut

Das Festspielhaus in Füssen wurde Ende der 1990er Jahren eigens für das Musical "Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies" am Ufer des Forggensees erbaut. Zur bewegten Geschichte des bislang rein privat finanzierten Hauses gehören neben gefeierten Musicals auch drei Insolvenzen. Nach der letzten Pleite 2016 übernahm es der aus dem Allgäu stammende Investor Manfred Rietzler. Sein Team führte das Theater unter anderem mit Musicals wie "Ludwig²", "Die Päpstin" und "Zeppelin" auf einen wirtschaftlich erfolgreicheren Weg. Dennoch machte es jedes Jahr Verluste, die Inhaber Rietzler bisher privat ausgleichen musste.

Nach Angaben der Betreiber zählt das Festspielhaus Neuschwanstein mit seinen 1.350 Plätzen zu den größten Musicaltheatern Europas. Es verfügt über Deutschlands größte Musicaldrehbühne mit einem Durchmesser von 28 Metern und einem Wasserbecken mit 22 Metern Länge und 90.000 Liter Fassungsvermögen.

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