Es bestanden erhebliche Zweifel an den Aussagen des Opfers, stellte das Gericht fest. Die junge Frau hatte sich im Laufe des Prozesses mehrfach bei den Täterbeschreibungen widersprochen. Letztlich ging das Gericht davon aus, dass der Beschuldigte an der Tat nicht beteiligt war. Der Anwalt des 18 Jährigen kündigte eine Anzeige gegen die Hauptbelastungszeugin wegen falscher Verdächtigung an.
Hintergrund: Ermittlungen gegen fünf Flüchtlinge
Im September 2017 war es auf der Hirschaider Kirchweih zu massiven sexuellen Übergriffen auf drei junge Mädchen gekommen. Eine Gruppe von Asylbewerbern hatte die Mädchen bedrängt. Daraufhin kam es zu einer Massenschlägerei mit rund 100 Beteiligten. Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren gegen fünf Flüchtlinge ein. Wegen besonders schwerer sexueller Nötigung sowie gefährlicher Körperverletzung wurde ein 34 Jahre alter irakischer Asylbewerber Ende Februar zu drei Jahren und einem Monat Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Drei Asylbewerber verurteilt
Ein weiterer 20 Jahre alter Iraker ist zu einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung wegen sexueller Belästigung und Körperverletzung, ein 17-jähriger Syrer zu zwei und ein 19 Jahre alter Syrer zu drei Wochen Dauerarrest wegen Nötigung verurteilt worden. Diese drei Urteile sind bereits rechtskräftig.
Weitere Ermittlungen dauern an
Insgesamt wurde gegen 17 Männer ermittelt, Einheimische wie Migranten. Gegen sieben wurde mangels Beweisen das Verfahren eingestellt. Gegen die zehn weiteren Beschuldigten sind drei Verfahren anhängig, die Ermittlungen dauern an.