Eine junge Mutter ist am späten Nachmittag in Treuchtlingen von der herabfallenden Spitze eines Maibaumes erschlagen worden. Mit Hilfe eines Krans war der Maibaum im Ortsteil Wettelsheim etwa eine Stunde zuvor aufgestellt worden, sagte ein Polizeisprecher dem Bayerischen Rundfunk. Zum Unfallzeitpunkt sei das Maifest bereits im Gange gewesen. Etwa 25 Menschen hätten um den Maibaum gefeiert, darunter viele Kinder, so die Polizei.
Acht Meter langes Teil bricht von der Spitze ab
Die 29-Jährige wurde von dem etwa acht Meter langen Maibaumstück erschlagen. Sie starb am Unfallort. Die Frau befand sich gemeinsam mit ihrem Ehemann und dem zehnjährigen Sohn auf dem Fest.
Ein dreijähriger Bub wurde von dem herabstürzenden Baumstück gestreift und im Krankenhaus behandelt. Er erlitt offenbar nur leichte Verletzungen. Die Feiernden erlitten einen Schock.
Trauerfeier in der Wettelsheimer Kirche
Das Festgelände wurde am Abend noch geräumt. Die Polizei stellte den Maibaum als Beweismittel sicher. Die Getötete lebte mit ihrer Familie im drei Kilometer entfernten Treuchtlingen. Sie war im Dorf bekannt. Morgen soll gegen Abend eine Trauerfeier in der Wettelsheimer Kirche stattfinden. Darauf habe sich die Dorfgemeinschaft noch am Abend mit der Pfarrerin verständigt, so die Polizei.
Todesfall auch in Rheinland-Pfalz
Immer wieder kommt es zu Unfällen, wenn die traditionellen Maibäume aufgestellt werden. Erst vor wenigen Tagen war in Rheinland-Pfalz ein 15-Jähriger ums Leben gekommen. Der Baum rutschte in eine Grube, in der der Stamm verankert werden sollte, und verletzte den Jungen tödlich. Im vergangenen Jahr waren sieben Menschen in Jena (Thüringen) verletzt worden, weil beim Aufstellen der Baum kippte. Grund war nach ersten Ermittlungen der Polizei ein gerissenes Seil.
Mit Girlanden geschmückte Maibäume werden um den 1. Mai in vielen Gemeinden aufgestellt - vor allem in Süddeutschland ist das ein beliebter Brauch.