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Weihe von Bischof Franz Jung

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Franz Jung zum Bischof von Würzburg geweiht

Das Bistum Würzburg hat einen neuen Bischof. Der 52-jährige Franz Jung wurde im Kiliansdom zum neuen Oberhirten geweiht. Franz Jungs Vorgänger Friedhelm Hofmann hatte zum 75. Geburtstag gemäß Kirchenrecht seinen Rücktritt eingereicht. Von Ansgar Nöth

Der 2.000 Gläubige fassende Kiliansdom war bis auf den letzten Platz gefüllt. Auch ins Neumünster wurde der Gottesdienst übertragen, ebenso wie vom BR Fernsehen.

Bamberger Erzbischof weihte Franz Jung

Papst Franziskus hatte Franz Jung, den bisherigen Generalvikar von Speyer, bereits im Februar zum 89. Bischof von Würzburg ernannt. Die Bischofsweihe wurde vom Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, dem Bischof von Speyer Karl- Heinz Wiesemann und Bischof em. Friedhelm Hofmann vorgenommen.

Erzbischof Schick zitierte in seiner Predigt aus der Enzyklika Populorum progressio von Papst Paul VI. eine Formulierung, die ihn immer wieder anspreche und die er nun dem neuen Bischof mitgeben wolle:

"Er spricht von Entwicklung und sagt dann: Sie benötigt „weise Menschen mit tiefen Gedanken, die nach einem neuen Humanismus Ausschau halten, der den Menschen von heute sich selbst finden lässt, im Ja zu den hohen Werten der Liebe, der Freundschaft, der Betrachtung." Erzbischof Ludwig Schick in seiner Predigt

Wahlspruch und Wappen des neuen Würzburger Bischofs

Der Wahlspruch des neuen Bischofs lautet "spem ancoram animae – Hoffnung als Anker der Seele" und ist ein verkürztes Zitat aus dem Brief des Apostels Paulus an die Hebräer. Der Anker, der den Platz des Schiffs im Hafen sichert, ist eines der ältesten Symbole der Hoffnung, der Zuversicht und des Heils. Er findet sich schon in den römischen Katakomben und erinnert Bischof Jung an seine Studienzeit in Rom.

"Christus als Hoffnungsanker verleiht seiner Kirche eine ungeheure Dynamik. Von Christus gezogen zu werden heißt, bisher Erreichtes immer wieder neu zu überschreiten. Veränderung ist von daher nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu begreifen. Veränderung im Sinne unseres Glaubens an die Auferstehung." Bischof Franz Jung in seiner Dankesansprache

Kreuz, Ring und Bischofsstab von Franz Jung

Franz Jung hat sich entschieden, für sich keine neuen Insignien anfertigen zu lassen. Das schlichte Bischofskreuz und der Ring stammen aus dem Nachlass des Künstlers Max Faller.

Würzburger Spezialitäten für den neuen Bischof

Der Stuttgarter Komponist Jürgen Essl hatte extra ein Stück für Solosopran und Streichorchester komponiert, das die Dommusik uraufgeführt hat. Und die Fränkische Weinkönigin Klara Zehnder und der Fränkische Weinbaupräsident Artur Steinmann haben zwei Eichenholzfässchen mit Frankenwein zum Altar gebracht. Das ist lange Tradition schon seit Julius Echter. Gefertigt sind die Fässchen von Büttnermeister Andreas Assmann aus Eußenheim und das Bischofswappen hat Kurt Grimm hineingeschnitzt.


Am Samstagabend hatten bereits 600 Menschen den ernannten Bischof Franz Jung mit viel Applaus vor dem Bischofshaus begrüßt. Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU), der Würzburger Landrat Eberhard Nuß (CSU), Stadtdekan und Dompfarrer Jürgen Vorndran sowie Helga Neudert, die Vorsitzende des Dekanatsrats Würzburg- Stadt, überreichten als Zeichen des Willkommens Brot, Salz und Frankenwein. Franz Jung betonte dabei, diese Gaben seien eine Verpflichtung. Jesus habe zu den Jüngern gesagt:

"Ihr seid das Salz der Welt. Ihr seid berufen, noch mal den Pfiff in der Suppe zu geben. Ich sehe in diesen Gaben eine Verpflichtung die ich gerne auf mich nehmen und der ich auch gerecht werden möchte." Franz Jung, Bischof von Würzburg