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Sebastian Frankenberger

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Frankenberger: Bekomme immer noch Morddrohungen

Auch sieben Jahre nach dem Erfolg des Volksentscheids zur Einführung eines Rauchverbots in Gaststätten in Bayern erhält dessen Initiator Sebastian Frankenberger noch immer Morddrohungen. Das erzählte er in der Bayern-2-radioWelt.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

"Mittlerweile nehmen die Morddrohungen ab. Ich erhalte davon nur noch ein bis zwei pro Monat." Sebastian Frankenberger

Trotz der überwältigenden Mehrheit für ein ausnahmsloses Rauchverbots beim Volksentscheid im Jahr 2010 wird der Initiator der Abstimmung nach eigenen Angaben noch heute auf der Straße beschimpft: "Immer wieder, wenn ich durch Passau gehe, passiert es dass man mir irgendwelche Kraftausdrücke hinterherschmeißt. Oder ich finde Zigaretten auf meinem Autodach oder vor meiner Haustüre."

Nach Österreich gezogen

Aus Bayern habe er sich daher fast komplett zurückgezogen, so Frankenberger im Interview.

"Ich habe mich nach Österreich zurückgezogen und fühle mich auch in Bayern nicht mehr wohl. Das ist die Kehrseite der Medaille." Sebastian Frankenberger

Auch nach dem Abrücken der zukünftigen Schwarz-Blauen Koalition in Österreich von einem ausnahmslosen Rauchverbot will sich Frankenberger in Österreich nicht politisch engagieren: "Ich bin eigentlich ganz froh, dass man mich dort nicht kennt."

Hintergrund

Der bayerische Landtag hatte am 12.12.2007 das damals umfassendste Rauchverbot in Deutschland durchgesetzt, es trat am 1. Januar 2008 in Kraft. Zur Umgehung richteten zahlreiche Wirte Raucherclubs ein. Als die CSU wohl auch wegen der Debatte ums Rauchverbot die absolute Mehrheit verlor, lockerte die Staatsregierung die Regelung. Diese lockere Regelung wiederum wurde durch einen Volksentscheid am 4. Juli 2010 aufgehoben (den Sebastian Frankenberger vorantrieb). Es gilt seitdem ein besonders strenges Rauchverbot, das auch die Einrichtung von Raucherclubs verbietet.