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Fränkische Passionsspiele Sömmersdorf

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Fränkische Passionsspiele starten mit neuer Bühne und neuem Dach

Heute starten die Fränkischen Passionsspiele in Sömmersdorf mit neuem Bühnenbild, neuer Überdachung und einer eigenen Szene zu Fremdenfeindlichkeit. Alle fünf Jahre wird in dem Ort die Passion Christi aufgeführt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Bis zum 19. August wird das Leiden und Sterben Jesu 18 mal auf die Bühne gebracht. Dann stehen jeweils rund 450 Personen aus dem 680-Einwohner-Dorf. Neben Einheimischen dürfen auch ehemalige Dorfbewohner auf der Bühne.

Appell gegen Fremdenfeindlichkeit

Drei Stunden dauert die Inszenierung von Marion Beyer und Hermann J. Vief, die zum zweiten Mal in Sömmersdorf Regie führen. Neu dabei ist eine Szene zur Fremdenfeindlichkeit, in der Jesus auf eine Frau aus Samarien trifft. "Sie wird von den Juden verstoßen, weil sie eine Ausländerin ist. Jesus aber geht auf sie zu", sagte Vief. Aber auch die Manipulation des Volkes bei der Verurteilung Jesu habe in Zeiten von Populismus und "Fake News" sehr viele Anknüpfungspunkte an die Gegenwart.

Tiere auf der Bühne

Neu dabei sind dieses Jahr auch zwei Kamele. Sie ergänzen die Reihe tierischer Darsteller wie Esel, Schafe, Hühner und Tauben, die bereits an den Darbietungen 2013 beteiligt waren. Die wohl markanteste Neuerung ist die neue Überdachung über den rund 1.950 Zuschauerplätzen. Die Bühne selbst bleibt aber unter freiem Himmel. Rund 2,8 Millionen Euro seien in die neue Konstruktion sowie Licht- und Tontechnik inklusive LED-Wand investiert worden, sagte der Vorsitzende des Passionsspielvereins, Robert König.

Sömmersdorf ist der wohl kleinste Passionsspielort Europas. Die Tradition der Passionsspiele geht auf die Initiative eines Dorflehrers im Jahr 1933 zurück. 2013 sahen rund 31.000 Zuschauer die Aufführungen.