Kein Rachenabstrich, kein Stäbchen in die Nase: Für einen Corona-Test am Augsburger Universitätsklinikum sprechen Probanden einfach in ein Handy. Für den Test mit der Spracherkennungs-App, der sich noch im Versuchsstadium befindet, bekommen die Test-Personen einen Text mit vielen Vokalen vorgegeben.
App soll Corona-Infektion an Stimm-Frequenzen erkennen
Professor Björn Schuller von der Uni Augsburg sieht die Frequenzmuster der Vokale auf einem Bildschirm. In einem gewissen Umfang unterscheiden sich die Stimm-Muster bei Menschen mit und ohne Corona-Infektion.
Corona-Test mit App soll Entscheidungshilfe geben
Im Moment kommt man mit der App nach Angaben des Uni-Klinikums auf eine Trefferquote von 80 Prozent. Das könnte helfen, etwa in der Notaufnahme Patienten mit Corona-Infektion früher zu erkennen. Der Leiter der Notaufnahme am Universitätsklinikum, Dr. Markus Wehler, hofft, dass die App auch niedergelassenen Ärzten in ihren Praxen helfen kann. Außerdem könnte sie Menschen zu Hause die Entscheidung darüber erleichtern, ob ein Corona-Test über ein Labor oder eine Anfrage bei einem Arzt sinnvoll ist. Die Kapazitäten der Labore ließen sich so gezielter einsetzen.
Stimmanalyse der App soll noch präziser werden
Erst einmal wollen die Forscher weiter Daten sammeln und damit die Trefferquote ihrer Stimmanalyse weiter erhöhen. Dann möchten sie die App auch der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.
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