Ein Impfarzt klebt nach der Impfung ein Pflaster auf den Arm der Geimpften.
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Eine Studie der FAU liefert Hinweise, dass bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen nach der Booster-Impfung der Immunschutz deutlich zunahm.

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Studie belegt: Booster-Impfung für Autoimmunerkrankte sinnvoll

Rheuma, Diabetes oder Zöliakie: Für Menschen mit einer Autoimmunerkrankung empfiehlt ein Erlanger Forscherteam die dritte Corona-Schutzimpfung. Eine Studie habe gezeigt, dass Auffrischungsimpfungen gerade bei ihnen notwendig und sinnvoll seien.

Wissenschaftler des Universitätsklinikums Erlangen empfehlen eine dritte Corona-Impfung für Menschen mit einer Autoimmunerkrankung. Wie die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) mitteilt, hat eine interdisziplinäre Studie am Deutschen Zentrum Immuntherapie (DZI) den Nutzen einer Booster-Impfung nachgewiesen.

Impfschutz bei Autoimmunerkrankten vergeht schneller

Untersucht wurden 3.700 Patientinnen und Patienten sowie gesunde Probandinnen und Probanden, die zwei- beziehungsweise dreimal gegen das Coronavirus geimpft worden waren. Es zeigte sich, dass Menschen mit Autoimmunerkrankungen nach zwei Corona-Impfungen in der Regel weniger geschützt sind als Gesunde und ihr Impfschutz im Vergleich schneller verloren geht. Alle Untersuchten aber vertrugen die Immunisierung gut. Eine Mehrheit bildete schützende Antikörper gegen das Coronavirus.

Corona-Booster-Impfung steigert Schutz enorm

Die Studie lieferte laut FAU zudem Hinweise darauf, dass bei Patientinnen und Patienten mit Autoimmunerkrankungen, die eine Booster-Impfung erhielten, der Immunschutz noch einmal deutlich zunahm. Der Nutzen der Booster-Impfung bei Menschen mit Erkrankungen wie zum Beispiel Rheuma sowie entzündlichen Darm- und Hauterkrankungen sei damit belegt.

"Individuelle Auffrischungsimpfungen sind sinnvoll", resümiert Prof. Georg Schett von der Uniklinik. "Angepasste Impfpläne mit einer früheren Auffrischungsimpfung könnten Menschen mit Autoimmunerkrankungen besseren Schutz gewährleisten." Unterstützt wurden die Forscherinnen und Forscher durch Mittel des Freistaats Bayern, der Schreiber Stiftung sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

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