Flughafen München, Jahres-PK

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Flughafen München an der "Schmerzgrenze"

Der Flughafen München sieht sich an der "Schmerzgrenze". Zur dritten Startbahn hieß es auf der Jahrespressekonferenz heute auf Nachfrage: Eine neue Piste könnte frühestens 2025 in Betrieb gehen. Von Birgit Grundner

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Seit Ministerpräsident Markus Söder die Entscheidung über die dritte Startbahn am Flughafen München erst einmal vertagt hat, ist es um das Thema ruhig geworden. In der Jahrespressekonferenz nahm Flughafenchef Michael Kerkloh - anders als in der Vergangenheit - erst auf Nachfrage Stellung.

"Wir haben unseren Job gemacht. Der Ball liegt jetzt auf dem Spielfeld der Politik." Flughafen-Chef Michael Kerkloh

Betrieb auf einer neuen Piste "nicht vor 2025"

Ministerpräsident Markus Söder habe sich "deutlich positioniert" und einen "Zeitrahmen genannt", so Kerkloh. Auf die Frage, wann er selbst mit einer Entscheidung rechne, erklärte der Flughafenchef:"Keine Ahnung. Da müssen Sie den Ministerpräsidenten fragen." Doch auch wenn eine Entscheidung noch heuer oder im nächsten Jahr fallen sollte, könnte man den Betrieb auf einer neuen Piste "nicht vor 2025" aufnehmen.

Flughafen-Chef: Schon jetzt empfindliche Engpässe

Kerkloh verwies einmal mehr darauf, dass es schon jetzt Engpässe gebe. Diese führten im Sommerflugplan sogar dazu, dass zwei Fluggesellschaften Verbindungen täglich zu anderen Uhrzeiten anbieten müssten beziehungsweise für einen Wochentag auch gar keinen Slot bekommen hätten. So etwas sei „für den Vertrieb der absolute Killer“, stellte der Flughafenchef fest.

Warnstreik kostete Flughafen fünf Millionen Euro

Der gestrige Warnstreik am Flughafen München hat die Betreibergesellschaft laut Kerkloh fünf Millionen Euro gekostet. Am Dienstag war ein Drittel der Flüge annulliert worden. Laut Kerkloh waren 40.000 Passagiere betroffen. Heute laufe der Betrieb aber wieder "ganz normal".

Moderates Wachstum erwartet

Im laufenden Jahr rechnet Kerkloh mit 46 Millionen Passagieren, ein Plus von drei Prozent, und mit einem „moderaten Zuwachs“ von einem Prozent bei den Flugbewegungen. Wachsen soll auch das Terminal 1. Die Planungen laufen, ab Frühjahr 2019 werde nach Möglichkeit gebaut.

"LabCampus" auf dem Flughafengelände geplant

Aber auf dem Flughafengelände geht es nicht nur ums Fliegen: Im Erdinger Moos entsteht jetzt auch ein sogenanntes "LabCampus", ein Ideenzentrum, in dem Unternehmen, Startups, Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammengebracht werden - auf 500.000 Quadratmetern. Das Baugelände in Sichtweite der Flughafenzufahrt wird derzeit schon hergerichtet.