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Passagiere beim Check-in am Münchner Flughafen

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Flugausfälle trüben Rekordbilanz des Münchner Airports

Flugausfälle trüben Rekordbilanz des Münchner Airports

Freud und Leid liegen auch beim Flughafen München nah beieinander. Das machen die Zahlen fürs erste Halbjahr 2018 deutlich: Einerseits ein neuer Rekord bei den Passagierzahlen, andererseits auffallend mehr Ausfälle. Von Birgit Grundner

Knapp 200.000 Starts und Landungen wurden im Erdinger Moos im ersten Halbjahr abgewickelt, aber fast 5.000 weitere wurden annulliert – etwa doppelt so viele wie sonst. In den vergangenen Wochen habe es gehäuft schwere Gewitter gegeben, erklärte Flughafenchef Michael Kerkloh am Montag bei der Vorstellung der Zahlen.

"Funkstille" beim Thema "Dritte Startbahn"

Freilich ist das nur einer der Gründe für die vielen Absagen und auch Verspätungen. Hinzu kamen Streiks im Ausland, außerdem werde der Luftraum immer enger, und am Flughafen München selbst gebe es ebenfalls Engpässe, betonte Kerkloh einmal mehr. Deshalb wolle man auch weiter die dritte Startbahn. Zurzeit sei bei dem Thema allerdings "Funkstille".

Die zahlreichen Annullierungen und das Aus von Air Berlin nannte Kerkloh als Gründe für die geringe Steigerung bei den Flugbewegungen um nur 0,2 Prozent. Bei den Passagierzahlen hat die FMG dagegen eine neue Rekordmarke von 21,7 Millionen Fluggästen im ersten Halbjahr verkündet. Das entspricht einer Steigerung um etwa 600.000 Fluggäste oder drei Prozent.

Personal dringend gesucht

Bis zum Jahresende rechnet Kerkloh mit einem Plus von mehr als einer Million Passagiere. Dabei gelte weiter die Faustformel, dass 1,1 Million Passagiere 700 neue Arbeitsplätze am Flughafen und 700 weitere im Umland schaffen. Zunehmend werde es schwieriger, ausreichend Personal zu finden, so der Flughafenchef unter Hinweis auf die Vollbeschäftigung in der Region.

173.000 Tonnen Luftfracht bedeuteten fast drei Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2017. Kerkloh begründet das nicht zuletzt mit dem verstärkten Einsatz des Riesen-Airbus A 380: Dieser könne zwar sehr viel mehr Passagiere, aber dafür eben weniger Fracht als der kleinere A 340 befördern. Die Rückgänge werde man aber im zweiten Halbjahr "teilweise oder ganz" ausgleichen können.