Es muss nicht immer nur Fleisch auf dem Grill liegen, damit es eine gelungene Barbecue-Party wird, auf der es auch schmeckt. Das beweisen die vier Kitchendudes aus Nürnberg und Fürth mit ihrer Sieger-Kreation: Ein Burger mit Brezn-Bun, Weizen-Patty und einigen geschmacklichen Überraschungen. Dass sie dafür den Siegerpokal bei der ersten Deutschen Veganen Grillmeisterschaft mit nach Hause nehmen konnten, freut die vier befreundeten Köche natürlich sehr.
Knuspriger Geheimtipp
Damit die rein pflanzlichen Zutaten beim veganen Grillen auch herzhaft schmecken, haben die vier veganen Grillmeister bei der Meisterschaft mit dem ein oder anderen Geschmacks-Kick gepunktet: "Als Speckersatz eignen sich Auberginenscheiben, die man mit Salz, Pfeffer und Speckgewürz einreibt und anschließend in feuchtes Reispapier einwickelt. Die kleinen Pakete werden auf dem Grill super knusprig und verleihen dem Burger eine besondere Note", verrät Michael Grubauer. Für eine weitere Geschmacksexplosion sorgt ein saftiges Kartoffel-Rösti, das nicht als Beilage dient, sondern eine Schicht in dem zwölfstöckigen Burger bildet. Ruccula und frische Zwiebeln sorgen für knackige Frische.
Das i-Tüpfelchen auf dem Burger
Statt aus Hackfleisch besteht das Herzstück des Burgers natürlich aus pflanzlichen Zutaten. Sascha Murbacher hat dafür Weizen und Erbseneiweiß zusammengerührt. "Aber man kann beispielsweise auch Linsen verwenden, die man am besten nicht zu weich kochen sollte, bevor man sie püriert", empfiehlt der 43-jährige Koch. Man könne ruhig ein bisschen experimentieren und selber ein individuelles Rezept entwickeln. Auf den Burger kommen außerdem noch veganer Käse, Gewürzgurke und Tomate sowie verschiedene Saucen. Fehlt nur noch die selbstgemachte vegane Knoblauch-Mayonnaise als I-Tüpfelchen – fertig ist das Meisterwerk.
Der Sieger-Burger mit zwölf Schichten.
Tierwohl spielt eine große Rolle
Paul Ernst, Michael Grubauer, Sascha Murbacher und Alexander Romig kennen sich über ihre Arbeit in einer Betriebskantine. Als sie gefragt wurden, ob sie an der Meisterschaft teilnehmen möchten, sagten sie spontan zu. Sie sind selber weder reine Vegetarier noch Veganer, doch sie kreieren gerne Neues. Außerdem ist den Küchen-Kumpels nicht nur die Verarbeitung der Nahrungsmittel wichtig, sondern auch deren Herkunft. Alexander Romig liegt besonders das Tierwohl am Herzen: "Ich esse höchstens ein- oder zweimal Fleisch pro Woche, ansonsten bevorzuge ich vegetarische und vegane Gerichte. Da gibt es mittlerweile eine große Auswahl an leckeren Alternativen", sagt der 51-jährige Nürnberger.
Zahl der Flexitarier wächst
Diese Einstellung liegt voll im Trend. Denn die Zahl der Menschen, die den Tieren und der Umwelt zuliebe nur noch selten Fleisch isst, nimmt zu. In Deutschland machen diese sogenannten Flexitarier laut Veganz-Ernährungsstudie rund 30 Prozent aus. In Österreich liegt ihr Anteil sogar noch etwas höher. Wer seinen Fleischkonsum reduziert, will damit meist auch gesünder leben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zitiert Studien, wonach das Risiko für Herz-Kreis-Krankheiten und Diabetes sinkt, wenn man viel Getreide, Gemüse und Obst isst. Dem gegenüber sorge ein hoher Anteil an rotem Fleisch und Fleischerzeugnissen für ein erhöhtes Risiko an Darmkrebs zu erkranken.
Pflanzlich Grillen hat mehrere Vorteile
Vegane Grillgerichte sind gut für die schlanke Linie, sagt Sascha Murbacher. Außerdem sei das Grillen an sich eine fettarme Möglichkeit des Garens und mache natürlich im Sommer besonderen Spaß. Praktisch ist auch, dass man nach der Zubereitung nicht viel Spülen und Aufräumen muss, sondern nur den Rost reinigt. Der Pokal für die ersten deutschen veganen Grillmeister wurde übrigens vom Verein German Barbecue Association übergeben, der die Meisterschaft veranstaltet hat. Denn der Verein möchte die Grill- und Barbecue-Kultur in Deutschland fördern, sowie den Freizeitwert des Grillens als Kulturgut pflegen. Ihren Titel wollen die fränkischen Kitchendudes im nächsten Jahr auf jeden Fall mit neuen Ideen verteidigen.
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