Flächenfraß durch Gewerbegebiet in Gestratz

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Flächenfraß ! Bund Naturschutz protestiert im Westallgäu

Der Flächenfraß in Bayern ist alarmierend, jeden Tag werden bis zu 18 Fußballfelder versiegelt. Auch im Landkreis Lindau würden große Flächen verbraucht, wenn dort ein "Interkommunales Gewerbegebiet" entsteht.

Rund zwei Dutzend Mitglieder des Bund Naturschutz, Kreisgruppe Lindau, haben sich bei eisigen Temperaturen auf der schneebedeckten Wiese bei Gestratz zu einer Demonstration versammelt. Auf den mitgebrachten Transparenten stehen Parolen wie "Heimat ade!" und "Für den Erhalt unserer Landschaft". Damit protestieren sie gegen den enormen Flächenverbrauch in der schönen Landschaft des Westallgäus durch ein geplantes Gewerbegebiet.

"Eine skandalöse Folge der Änderung des Landesentwicklungsprogramms"

Der BN spricht von einem "ersten Fall in Bayern als skandalöse Folge der Änderung des Landesentwicklungsprogramms". Das Projekt zwischen Grünenbach und Gestratz war bisher wegen des so genannten Anbindegebots gestoppt worden. Mit der Änderung des Landesentwicklungsprogrammes (LEP) wären nun "solche Gewerbegebiete auf der grünen Wiese" leichter möglich. Die Argentalgemeinden würden nun "noch vor der endgültigen Verabschiedung des LEP als Erste in Bayern von der LEP-Änderung Gebrauch machen".

Bürgermeister hat kein Verständnis

Gestratz Bürgermeister Johannes Buhmann hat für den Protest des Bund Naturschutz kein Verständnis. Seit 2009 habe der Zweckverband verschiedene Standorte prüfen lassen und das ausgewählte Gebiet sichere die Zukunft der Gemeinden. Eine wirkliche Alternative direkt am Ortsrand der vier Argentalgemeinden gebe es nicht, aber selbst wenn, "würden ja auch dort Flächen versiegelt werden".