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Symbolbild: Tote Fische in einem Köcher.

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Fischsterben in Niederbayern mit unterschiedlichen Ursachen

Fischsterben in Niederbayern mit unterschiedlichen Ursachen

Fischsterben in den Landkreisen Passau und Rottal-Inn: Doch während in Eggenfelden wohl die Hitze der vergangenen Tage daran Schuld ist, dürfte es in Breitenberg an einer Baustelle in nächster Nähe zum Weiher liegen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Vermutlich ist eine Baustelle an einem Bachdurchlass Schuld am Fischsterben in Rastbüchl bei Breitenberg (Lkr. Passau). Wie berichtet, sind vergangene Woche in den Weihern eines Züchters etwa 75.000 Fische - Bachforellen, Regenbogenforellen und Saiblinge - verendet, die meisten davon aus einem Brutbestand. Die Polizei in Hauzenberg ermittelt weiter wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung. Denn die Baustelle befindet sich in der Nähe des Weihers.

Züchter hatte Baufirma gewarnt

Die Ergebnisse von Wasserproben-Untersuchungen durch das Wasserwirtschaftsamt stehen noch aus, sagte ein Polizeisprecher. Aber man müsse davon ausgehen, dass starke Regenfälle jede Menge Baustellen-Material, vor allem Steinsand und Schotter, zunächst in den Bach und dann in die Fischweiher gespült hätten. Messungen hätten einen stark erhöhten PH-Wert ergeben.

Der Züchter erhebt schwere Vorwürfe gegen die Baufirma. In einem Schreiben hatte er vor den Gefahren für seine Fische gewarnt und das Unternehmen gebeten, den Bach vor den Bauarbeiten umzuleiten. Es werde wohl alles auf einen Versicherungsstreit hinauslaufen, sagte er der "Passauer Neuen Presse". Der Schaden dürfte laut Besitzer bei rund 50.000 Euro liegen.

Kaum Regen kombiniert mit Hitze: zu wenig Sauerstoff im Wasser

Fischsterben auch in einem Feldweiher in Eggenfelden: Wie der Fischereiverein mitteilte, verendeten bereits Tausende Brutfische. Grund sei akuter Sauerstoffmangel in dem etwa fußballfeldgroßen Weiher, der durch die Hitze der vergangenen Tage entstanden war. 

Der Bezirksfischereiverein Eggenfelden versucht, zusammen mit der Feuerwehr in Gern ein weiteres Fischsterben zu verhindern. Dazu spritzt die Feuerwehr in den kommenden Stunden mit Hochdruck Wasser in den Weiher, um den Sauerstoffanteil wieder zu erhöhen.

Junge Fische brauchen besonders viel Sauerstoff

Bei den Brutfischen handelt es sich überwiegend um kleine Karpfen. Diese hatten heuer bisher extrem gute Bedingungen und waren zu Hunderttausenden geschlüpft. Jetzt führten der niedrige Wasserstand und die heißen Temperaturen dazu, dass der Sauerstoffgehalt sank. "Den erwachsenen Fischen macht der niedrige Sauerstoffgehalt weniger aus, die Jungen brauchen aber viel Sauerstoff. Es tut einem im Herz weh, so viele Fische verenden zu sehen", sagt Fischer-Vorstand Josef Barth.