Ernst Lossa, Kind fahrender Händler aus Augsburg, wurde mit 14 Jahren in der sogenannten "Heilanstalt" Kloster Irsee im Rahmen des Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten umgebracht. Der Journalist Robert Domes hat Lossas Leben fünf Jahre lang recherchiert und das Buch "Nebel im August" darüber geschrieben. Auf dieser Basis ist der gleichnamige Spielfilm entstanden (Regie: Kai Wessel, Produzent: Ulrich Limmer).
Weggesperrt als "asozialer Psychopath"
Die Nazis haben Ernst Lossa aus seiner Familie, sogenannten "Zigeunern", gerissen und in eine psychiatrische Klinik bei Kaufbeuren eingewiesen. Bei seinen Recherchen kam Autor Domes zu dem Ergebnis: Der Junge war weder krank noch behindert. Vielmehr handelte es sich um einen aufgeweckten, aber unbequemen Jungen. Vermutlich kannte er die Zustände in der sogenannten Heilanstalt genau und hat gegen sie rebelliert. "Er hat zu viel gesehen und mitbekommen", glaubt Autor Robert Domes. Im August 1944 wurde der Junge mit einer Überdosis Morphium umgebracht.