Laut einer Antwort des Innenministeriums auf die Anfrage der SPD-Fraktion waren zum Stichtag 1. Januar 2018 insgesamt 9,7 Prozent der Stellen vakant – in absoluten Zahlen sind das 2.691. "Entgegen der großspurigen Ankündigungen der Staatsregierung hat sich die Situation an den Polizeiinspektionen im Freistaat Bayern im Durchschnitt eben nicht verbessert", sagte SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher. Vielmehr habe sich die Zahl der offenen Stellen seit 2015 stetig erhöht. 2015 gab es in ganz Bayern 2.472 offene Posten (9,03 Prozent) und 2016 waren es schon 2.545 (9,1 Prozent).
"Im Gegensatz zur bloßen Verkündung von Wohltaten durch das Innenministerium, die Polizei werde personell aufgestockt, ergeben die Zahlen ein anderes Bild und entlarven die Mär, dass in Bayern sicherheitspolitisch alles in Ordnung ist." SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher
Unterbesetzung vor allem Norden in Oberbayern, Mittelfranken und Nordschwaben
Besonders eklatant ist die Unterbesetzung den Angaben zufolge im nördlichen Oberbayern (11,73 Prozent), in Mittelfranken (10,24 Prozent), im nördlichen Schwaben (10,78 Prozent) und in Oberfranken (10,7 Prozent). In der Landeshauptstadt München sind es zwar nur 8,36 Prozent, in absoluten Zahlen entspricht das dort aber 470 Stellen.
SPD will realistische Personalaufstockung
Als Konsequenz aus den offenen Stellen fordert die SPD eine realistische Personalaufstockung bei der bayerischen Polizei. "Die von der Staatsregierung realisierten Stellen sind bei weitem nicht ausreichend", sagte Rinderspacher. Die Belastung bei der Polizei sei eklatant. Das zeige auch der Überhang von fast zwei Millionen angesammelten Überstunden.