Peggys Foto und Name auf einem Grabstein.
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Vor Gericht gab es viele Verhandlungen im Fall Peggy, ein klares Bild gibt es nicht. Jetzt könnte der Fall wieder vor Gericht landen.

    Fall Peggy: Mutter will auf Schmerzensgeld klagen

    Mindestens 75.000 Euro Schmerzensgeld fordert Susanne Knobloch, Mutter der 2001 getöteten Peggy, laut Angaben des Landgerichts Hof von einem ehemaligen Beschuldigten. Sein Verteidiger geht davon aus, dass die Klage der Mutter abgewiesen wird.

    Der Fall um das vor über 20 Jahren verschwundene Mädchen Peggy aus Lichtenberg beschäftigt wieder die Justiz. Susanne Knobloch, die Mutter des getöteten Kindes, fordert nun von einem ehemaligen Beschuldigten Schmerzensgeld für ihr seelisches Leid.

    Landgericht Hof: Mutter fordert "mindestens 75.000 Euro"

    Das Landgericht Hof bestätigte heute auf BR-Anfrage entsprechende Medienberichte. Demnach sei eine Klage beim Gericht eingegangen und die Mutter fordere "mindestens 75.000 Euro". Wann eine Verhandlung vor dem Zivilgericht in Hof stattfindet, steht noch nicht fest, so der Gerichtssprecher. 

    Der Verteidiger des bislang letzten Beschuldigten im Fall Peggy geht allerdings davon aus, dass es gar nicht zu einem Prozess kommt. "Ich gehe davon aus, dass die Klage abgewiesen wird. Ich sehe sie als unbegründet an", so der Hofer Rechtsanwalt Jörg Meringer im BR-Gespräch.

    Landgericht stellte Ermittlungen gegen Mandanten 2020 ein

    Er sieht keinen Zusammenhang zwischen dem seelischen Leid der Mutter von Peggy und seinem Mandanten. Der Anwalt verweist darauf, dass das Landgericht Bayreuth 2020 die Ermittlungen gegen seinen Mandanten endgültig eingestellt hat. Der Mann, der beim Verschwinden von Peggy 2001 in Lichtenberg lebte, hatte im Herbst 2018 bei der Polizei ausgesagt, dass ihm im Mai 2001 die Leiche von Peggy an einem Buswartehäuschen in Lichtenberg übergeben worden sei und er sie dann in einem Waldstück in der Nähe in Thüringen vergraben habe.

    Dort waren die sterblichen Überreste des Kindes im Sommer 2016 von einem Pilzsammler zufällig entdeckt worden. Allerdings hatte der Beschuldigte sein Teilgeständnis wenige Wochen nach seiner Festnahme im im Herbst 2018 widerrufen, er sei von der Polizei massiv unter Druck gesetzt worden und habe deshalb falsche Angaben gemacht.

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