Der Zoo schlug bereits vor zwei Jahren Alarm. Das viele Grillen und Feiern an der Isar mache die Tiere verrückt. Das städtische Baureferat veranlasste daraufhin, dass unterhalb der Thalkirchner Brücke detaillierte Hinweisschilder aufgestellt wurden. Die Schilder und regelmäßige Kontrollen durch einen privaten Sicherheitsdienst der Stadt haben laut Zoo dazu beigetragen, dass die Situation besser geworden ist.
Lisa Reininger vom Tierpark Hellabrunn betont dennoch: "Vor allem am Wochenende bei ungünstigen Wind-Verhältnissen merkt man, dass die Tiere nervöser sind, öfter mal über die Anlage rennen." Die Tiere witterten Gefahr, könnten aber nicht wegrennen, schreibt die Süddeutsche Zeitung.
BR-Experte widerspricht Berichten
Auf Nachfrage des BR zeigt sich allerdings, dass diese Behauptung so nicht ganz stimmt. Giraffen reagieren laut Tierpark Hellabrunn nicht im besonderen Maße. Felix Heidinger, Diplom-Biologe und langjähriger Produzent der ARD-Zoosoap aus Hellabrunn "Nashorn, Zebra & Co" betont, es sei sehr unwahrscheinlich, dass Giraffen eine genetische Festlegung haben, die ihnen sagt, dass Rauch Gefahr bedeutet.
"Wenn dann lernen sie das individuell durch Erfahrung und von Alttieren. Die Giraffen der Herde in Hellabrunn sind alle drei in Zoos geboren worden, sie kennen also keine brennende Savanne und haben nie gelernt, dass Rauch für eine Bedrohung stehen könnte." Felix Heidinger, Diplom-Biologe und langjähriger Produzent von 'Nashorn, Zebra & Co'
Giraffen reagieren wie Isar-Anwohner
"Diffuser Rauch allein würde eine Giraffe sowieso nicht in Panik versetzen", sagt Heidinger. Schon aufgrund ihrer körperlichen Ausstattung würden die Giraffen optische und akustische Bestätigung für ein Feuer suchen. Seine Einschätzung: "Giraffen in Hellabrunn vom Grillrauch am Flaucher sind genauso sehr oder wenig genervt wie andere Isar-Anwohner."
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