Flaschen
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Forscher wollen Glasflaschen revolutionieren

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Extra robust: Forscher wollen Glasflaschen revolutionieren

Die Glasflasche der Zukunft soll robuster und langlebiger sein. An der Uni Bayreuth arbeiten Forscher genau an dieser Aufgabe. Dabei bauen sie auf eine Technologie, die bereits in der DDR verwendet wurde.

Forscher der Universität Bayreuth arbeiten an der Herstellung von schwer zerbrechlichen Glasflaschen. Wie die Uni am Montag mitteilt, sie es Ziel, die Vorteile leichter, robuster Plastikgefäße und langlebiger Glasflaschen miteinander zu kombinieren. Die Wissenschaftler bauen dabei auf eine Technologie, die bereits auf einem anderen Gebiet, nämlich bei der Herstellung von Smartphone-Displays zum Einsatz kommt.

Vorbild DDR: Robusteres Glas bei Gläsern eingesetzt

Bei dem bereits in der DDR für Trinkgläser entwickelten, nach der Wende aber für den Lebensmittelbereich wieder eingestellten Verfahren, wird das Glas in einer Salzschmelze behandelt. Dabei werden Ionen ausgetauscht, die Oberfläche unter Spannung gesetzt und das Glas robuster. Auch Flaschen könnten so entweder deutlich robuster werden, oder leichter, ohne an Stabilität einzubüßen.

Als Grund dafür, dass die bereits in der DDR eingesetzte Technologie erst jetzt wieder zum Einsatz kommt, vermuten die Entwickler wirtschaftliche Interessen. Schließlich halte ein Trinkglas in der Gastronomie durchschnittlich nicht länger als zwei Wochen, bevor es kaputtgehe und neu gekauft werden müsse, heißt es von einem Geschäftspartner.

Neues Verfahren soll Glasindustrie "revolutionieren"

Mit ihm wollen die Bayreuther Forscher die Trinkflasche unter dem Namen "Soulbottle Ultraglas" auf den Markt bringen. Weil die Produktion von Glas allerdings jede Menge CO2 freisetze, müssten einmal produzierte Gläser in Zeiten des Klimawandels möglichst lange verwendet werden. Das neue Verfahren habe den Entwickler zufolge daher das Potenzial, die Glasindustrie zu revolutionieren. Zur Finanzierung einer Produktionsanlage wurde nun eine Crowdfunding-Aktion gestartet.

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