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Raupe des Schwammspinners

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Experte: Gifteinsatz gegen Schwammspinner erfolgreich

Der Gifteinsatz gegen den Schwammspinner in Unter- und Mittelfranken zeigt den erhofften Effekt. Über 80 Prozent der Larven und Raupen seien tot, erklärte Ralf Petercord von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft.

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Von Ende April bis Anfang Mai war die Behörde auf 1.057 Hektar Wald mit chemischen Substanzen gegen eine befürchtete Massenvermehrung des Schwammspinners vorgegangen, der besonders Eichen schädigt. Damit war der Umfang der Maßnahme kleiner als zunächst geplant: "Wir haben einige Flächen aus Naturschutzgründen herausgenommen", erklärte Petercord. Mit dem Ergebnis ist der Forstexperte sehr zufrieden. Ziel sei nicht gewesen, alle Tiere zu töten. "Es sind noch Schmetterlinge da, die auch abfressen." Die Vorgabe sei gewesen, dass die Eichen überleben. Und das sei wohl erreicht. 

Gefahr für fränkische Eichen

Die Raupen des Schwammspinners kamen vor allem in Unterfranken gehäuft vor. Dort gibt es viele Eichen - und die werden von dem Insekt kahlgefressen. Da die Bäume ihre Blätter für die Photosynthese benötigen, können sie als Folge absterben. Deshalb verteilte die Landesanstalt per Hubschrauber die Substanz MIMIC über den Baumspitzen in Unterfranken und im nördlichen Mittelfranken, so Petercord. Bei dem Gift handele es sich um einen Häutungsbeschleuniger. Es schade nur Insekten, die sich noch häuten. Andere Tiere seien nicht betroffen.

Kritik vom Bund Naturschutz

Der Bund Naturschutz dagegen hatte die Bestäubungs-Flüge kritisiert und erklärt, die "Begiftung der artenreichen Eichenwälder" müsse ausgesetzt werden. Sie seien nicht notwendig, da die Eichen nicht zwangsläufig absterben würden, fügten der Natur aber großen Schaden zu. 

Eichenprozessionsspinner im Vormarsch

Ein Verwandter des Schwammspinners, der Eichenprozessionsspinner, breitet sich derweil in Bayern weiter aus. Die Raupen können bei Menschen allergische Reaktionen auslösen, wenn sie über ihre Brennhaare Protein absondern, das bei Hautkontakt oder dem Einatmen zu Bindehaut- oder Schleimhautentzündungen führen kann.