In der Regensburger Korruptionsaffäre ist überraschend ein erstes Verfahren abgeschlossen worden: Der ehemalige Vorstand des Immobilienzentrums Regensburg hat einen Strafbefehl in Zusammenhang mit Parteispenden an den suspendierten Oberbürgermeister Wolbergs akzeptiert. Das teilten am Mittwoch seine Anwälte mit.
Keine Baugenehmigung erteilt
Es ging um einen Fall der Vorteilsgewährung und einen Fall der Bestechung im Zusammenhang mit einem Bauvorhaben ("Auf der Platte"). Für das fragliche Grundstück sei keine Baugenehmigung erteilt worden, betonen die Verteidiger des früheren Immobilienunternehmers. Er hatte im Zuge der Korruptionsaffäre zwei Wochen in Untersuchungshaft gesessen.
Mit Staatsanwaltschaft kooperiert
Seine Anwälte halten die rechtliche Wertung des Strafbefehls für falsch - insbesondere den Vorwurf der Bestechung. Dennoch habe man dazu geraten, den Strafbefehl des Regensburger Amtsgerichts zu akzeptieren - auch im Interesse des Immobilienzentrums. Eine Hauptverhandlung hätte zudem erhebliche persönliche Belastungen und Umstände für ihren Mandanten mit sich gebracht, so die Anwälte. Der Unternehmer habe mit der Staatsanwaltschaft Regensburg kooperiert und umfangreiche Angaben zur Sache gemacht.
Jetzt müssen sich in der Korruptionsaffäre noch der suspendierte Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD), Bauträger Volker Tretzel, ein früherer Tretzel-Mitarbeiter und der ehemalige SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzende Norbert Hartl vor Gericht verantworten. Wann der Prozess startet, steht noch nicht fest.