Die Probleme und Herausforderungen der Politik betreffen häufig den gesamten Planeten. Oft sind es Kriege, der Klimawandel oder Fluchtbewegungen. Die Lösungen für globale Probleme können aber oft im Kleinen entstehen, zum Beispiel in der Lokalpolitik. Um gemeinsam Konflikte zu entschärfen, kommen beim 10. EU-Gipfel der Regionen und Städte im belgischen Mons am Montag und Dienstag Regional- und Lokalpolitikerinnen und -politiker zusammen.
EU-Gipfel der Regionen und Städte: Zwei Delegierte aus Bayern
Auf der Agenda stehen Vorträge, Diskussionen und Gesprächsrunden. Teilnehmen können unter anderem Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Stadträte sowie andere "gewählte Vertreter regionaler und lokaler Gebietskörperschaften". Zwei davon kommen aus Bayern: Neben dem gebürtigen Weidener FDP-Generalsekretär Christoph Skutella wird auch CSU-Stadträtin Claudia Infante aus der Stadt Hof nach Mons reisen.
Dort möchte sie sich mit anderen Politikerinnen und Politikern vernetzen. In verschiedenen Arbeitsgruppen und Fachvorträgen soll es um unterschiedliche Probleme gehen: In Hof müsse zum Beispiel die Bildungspolitik verbessert werden, so Infante im Gespräch mit BR24. Laut einer Stiftung der Bertelsmann-Studie hat Hof besonders viele Schulabbrecher. Konkrete Maßnahmen sollen dabei helfen, die Situation zu verbessern. Außerdem beschäftige die Stadt laut Infante der "Spagat zwischen einer hohen Flüchtlingsquote und steigenden Sozialausgaben". Die Kapazitäten bei der Migrationspolitik seien erschöpft. "Dadurch besteht die Gefahr, dass sich radikale Parteien zusammentun und wachsen", sagt Infante.
Gemeinsam nach Lösungen suchen
Im Austausch mit den anderen Politikern könne in Mons gemeinsam nach Lösungen für die Probleme gesucht werden. Politiker anderer Kommunen könnten beispielsweise Input zu möglichen Lösungen liefern. Im Fokus stehen für Infante dabei: "Was ist für Hof möglich?" Das bedeutet: Welche Fördermöglichkeiten gibt es, welche Programme könnten der Stadt helfen und wie kann die Stadt unterstützt werden? Auf der anderen Seite könnte man selbst wichtigen Input liefern und anderen helfen. In Ländern wie Italien oder Griechenland gebe es zum Beispiel Probleme mit dem Recycling oder der Hausmüllentsorgung.
"Wichtig, dass sich junge Menschen für Politik interessieren"
Für Claudia Infante war die Teilnahme keine Überwindung, sie fühlt sich von Haus aus sehr mit der EU verbunden. "Mein Vater ist Italiener, mein Urgroßvater kommt aus Spanien und der Vater meiner Mutter kommt aus Österreich", erklärt die Hofer Stadträtin. Am "Gipfel der Städte und Regionen" möchte sie sich aktiv beteiligen und Vorträge halten. Es sei wichtig, dass sich junge Menschen für Politik interessieren und sich auch Frauen einbringen. Es sei der Sinn und Zweck der EU, die Länder miteinander zu vernetzen. Gemeinsam können im Rahmen eines großen Netzwerks besser Lösungen gefunden werden als alleine.
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