CSU-Chef Horst Seehofer bekommt jetzt auch Druck vom früheren CSU-Vorsitzenden Erwin Huber. Dem Bayerischen Rundfunk sagte Huber, der sich aus seinen politischen Ämtern zurückzieht, er wolle Seehofer zwar keine öffentlichen Ratschläge geben, aber er solle jetzt nicht nur auf Leute aus seiner Umgebung hören, die ein geschöntes Bild von der Stimmung darstellten.
"Seehofer sollte die wahre Stimmung im Land, im Volk und in der Partei wahrnehmen und dann eine verantwortungsbewusste Entscheidung treffen." Erwin Huber, CSU
Nicht automatisch im Amt
Mit Blick auf die Vorstandswahlen beim CSU-Parteitag Mitte Dezember in Nürnberg sagte Huber, auch für Horst Seehofer gelte, dass man nicht automatisch in politischen Ämtern bleibe, sondern durch demokratische Wahlen. Wer an der Spitze der Partei stehe und wer die CSU in die kommenden Landtagswahlen führe, müsse noch entschieden werden, sagte Huber. "Jeder muss wissen, dass er nicht unersetzlich ist", betonte der 71-Jährige.
Huber will Jüngeren das Ruder überlassen
Huber selbst verzichtet eine erneute Kandidatur bei den Landtagswahlen 2018. Es sei jetzt an der Zeit, dass Jüngere das Ruder übernehmen, erklärte Huber. Er wolle auf öffentlichen Zwischenrufe und Warnrufe aus dem Ruhestand verzichten, weil er großes Vertrauen in den CSU-Nachwuchs setze.