Caritas Eingangsschild.
Bildrechte: BR/Katrin Nöbauer
Bildbeitrag

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.

Bildbeitrag
>

Seniorenheim Denkendorf: Mitarbeiter freigestellt

Seniorenheim Denkendorf: Mitarbeiter freigestellt

Nach den Corona-Todesfällen im Caritas-Seniorenheim in Denkendorf im Kreis Eichstätt gehen die Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung weiter. Die betroffenen Angestellten wurden nun freigestellt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizei Ingolstadt im Fall des Caritas-Seniorenheims St. Josef in Denkendorf laufen weiter: Sechs Bewohnerinnen und Bewohner waren dort im September innerhalb weniger Tage an einer Corona-Infektion gestorben. Im Rahmen der Kontaktnachverfolgung ergaben sich Hinweise, dass die Mitarbeiter Hygienevorschriften missachtet hätten, so die Polizei.

Die betroffenen Angestellten seien freigestellt worden, sagte die Abteilungsleiterin für Pflege und Wohnen im Caritasverband Eichstätt, Hedwig Kenkel. Man hätte die Mitarbeitenden auch nach ihrer Sicht gefragt. Das sei der übliche Weg, wie im Caritasverband mit mutmaßlichem Fehlverhalten umgegangen werde.

Mitarbeiter zweimal wöchentlich getestet

Die sechs verstorbenen Bewohnerinnen und Bewohner seien alle geimpft gewesen, so wie 94 Prozent der Bewohnenden der Caritas-Seniorenheime im Verband, bestätigt die Caritas. "Ungeimpftes Personal ist im September zweimal wöchentlich vor Dienstbeginn getestet worden. Entsprechend der Vorgaben der Gesundheitsämter und des Gesundheitsministeriums", so Kenkel. Sie verweist auch darauf, unter welchem enormen Druck das Personal in den Pflegeeinrichtungen seit nun schon eineinhalb Jahren stehe. Der Caritasverband wolle mit der Staatsanwaltschaft eng zusammenarbeiten.

Beweismaterial sichergestellt

Die Polizei und Staatsanwaltschaft Ingolstadt ermitteln wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Am Mittwoch seien das Seniorenheim und fünf Privatwohnungen durchsucht worden, teilte Polizeisprecher Karl Höpf mit. Dabei seien zahlreiche Beweismittel, wie Aufzeichnungen, Handys und Computer sichergestellt worden. Diese müssten nun ausgewertet werden. "Und auch die Vernehmungen müssen zeigen, ob zwischen den Todesfällen und dem Verhalten der Mitarbeitenden ein Zusammenhang besteht", so Höpfl. Wie lange die Untersuchungen dauern werden, ist noch unklar.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!