Nach den Anschuldigungen gegen Impfteams des Lichtenfelser Landratsamtes ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft Coburg. Man habe auf Grund der Medienberichterstattung von Amts wegen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, sagte ein Sprecher der Coburger Staatsanwaltschaft dem BR.
Impfteams in Lichtenfels sollen unsauber gearbeitet haben
Hintergrund: Der Geschäftsführer eines Lichtenfelser Pflegeheimes hatte Impfteams vorgeworfen, unsauber gearbeitet und das Coronavirus in das Pflegeheim gebracht zu haben. In mehreren Stellungnahmen hatte der Geschäftsführer geäußert, die Impfteams hätten beispielsweise die Schutzkleidung nicht ordnungsgemäß getragen und Mindestabstände nicht eingehalten. Nach den Impfungen waren nach Angaben des Geschäftsführers viele Corona-Fälle in der Einrichtung aufgetreten.
Landratsamt widerspricht Anschuldigungen
Das Landratsamt Lichtenfels hatte die Anschuldigungen und Vermutungen mehrmals deutlich zurückgewiesen. So waren die Impfteams beispielsweise nach der Impfung der Bewohner in dem Pflegeheim komplett negativ getestet worden.
Obwohl der Heimleiter seine Vorwürfe zwischenzeitlich zum Teil zurückgezogen hatte, richtete Landrat Christian Meißner (CSU) unterdessen einen deutlichen Appell an den Leiter des Pflegeheims:
"Der Geschäftsführer täte gut daran, seine Arbeitszeit und Energie zu 100 Prozent dem Ausbruchsgeschehen in seinem Heim zu widmen, anstatt fortwährend Interviews und Pressestatements zu geben." Lichtenfels Landrat Christian Meißner (CSU)
Die Mitarbeiter der Impfteams könnten nach Ansicht des Landrats nichts für die aufgetretenen Corona-Erkrankungen in dem Lichtenfelser Heim. Bis zum Abschluss der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden wohl mehrere Wochen vergehen.
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