Auf dem Moosbach ist ein Ölfilm zu sehen.
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Auf dem Moosbach ist ein Ölfilm zu sehen.

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Erdreich muss nach Öl-Unfall am Chiemsee ausgebaggert werden

Anfang der Woche waren bei einem Unfall rund 1.000 Liter Diesel und Öl in eine Bucht des Chiemsees gelangt. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind laut Landratsamt Rosenheim noch nicht abschätzbar. Nun wurde Erde ausgebaggert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Nach dem Unfall, bei dem am Chiemsee am Montag (27. März) auf der Autobahn 8 zwischen Frasdorf und Bernau rund 1.000 Liter Diesel ausgelaufen sind, ist am heutigen Freitag an mehreren Stellen Erde abgegraben worden.

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Erdreich wird abgebaggert.

Immer noch fließen Diesel- und Ölrückstände über den Moosbach in den Chiemsee. Mit einem Bagger werden Hindernisse in dem etwa einen Meter breiten Bach beseitigt, damit sich keine Öl-Ansammlungen bilden können. An vielen Stellen ist ein öliger Film auf dem Bach zu sehen, es riecht auch stark nach Diesel.

Ölsperren verlegt

An mehreren Stellen sind Ölsperren verlegt, die mit Vliestüchern behängt sind. Diese Tücher sollen angeschwemmtes Öl und Diesel aufsaugen. Der Moosbach verläuft über etwa einen Kilometer nur 50 Meter neben der Autobahn, bis er in den Irschener Winkel mündet, eine Bucht des Chiemsees, die als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Quer über diese Bucht waren vor drei Tagen Ölsperren verlegt worden, um eine Verbreitung im Chiemsee zu verhindern. Auch an diesen Sperren werden Ölreste mit Saugtüchern aufgefangen, die immer wieder ausgewechselt werden.

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Eine Sperre: das Öl soll nicht in den Chiemsee gelangen.

Thomas Hirschmann, Sachverständiger des Landratsamtes in Umweltfragen, schätzt, dass etwa 500 Liter in den Moosbach gelangt sein könnten. Wie viel davon im Chiemsee landet, sei schwer zu sagen. Auch die Belastung für Flora und Fauna seien noch nicht abzuschätzen. Hirschmann sieht die Folgen des LKW-Unfalls als Versicherungsfall. Ein betroffenes Vogel-Brutgebiet soll regelmäßig kontrolliert werden. 

400 Meter lange Ölsperre

Bereits am Montag hatten Helfer der Freiwilligen Feuerwehren und der Wasserwacht eine 200 Meter lange Ölsperre eingerichtet. Diese wurde am Dienstag dann durch die kompaktere und rund 400 Meter lange Ölsperre des Systems TAL ergänzt. Mit der zusätzlichen längeren Ölsperre, die nicht nur auf dem Wasser liegt, sondern auch bis zu 20 Zentimeter in die Tiefe geht, soll noch effektiver verhindert werden, dass sich Öl und Diesel im See verteilen. Die Ölsperre sollte voraussichtlich zwei Wochen lang im Wasser bleiben.

Schaden geht in die Hunderttausende Euro

Bei dem Unfall kippten sowohl der Anhänger mitsamt der geladenen Autos als auch das Zugfahrzeug um und kamen quer zur Straße zum Liegen - der Anhänger etwa 150 Meter von der Unfallstelle entfernt. Dabei wurden die Tanks aufgerissen und das Öl floss heraus. Wie die Polizei mitteilte, entstand ein Schaden von mindestens 300.000 Euro.

Über ein Rohr floss das Öl in den Moosbach und über die Bernauer Ache in den Chiemsee. So gelangte es auch in den Irschener Winkel. Dieser gehört zu den bedeutendsten Brut-, Rast- und Mausergebieten für Vögel am Chiemsee.

Mit Informationen von dpa

Kräfte des Technischen Hilfswerks verlegen eine Ölsperre am Chiemsee (Archivbild).
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Kräfte des Technischen Hilfswerks verlegen eine Ölsperre am Chiemsee (Archivbild).

Baggerarbeiten
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Baggerarbeiten

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