Die Handwerkskammer Unterfranken hat sich mit einem Appell an die Politik gewandt: Ihr gehen die Maßnahmen zur Entlastung von Gaskunden nicht weit genug. Die steigenden Energiepreise seien für kleine und mittlere Handwerksunternehmen existenzbedrohend, hieß es am Montag in einer Pressemitteilung. Gerade energieintensive Betriebe wie Bäckereien oder Metzgereien würden steigende Energie- und Rohstoffpreise und die daraus resultierende Inflation belasten.
Energieintensive Betriebe rechnen mit doppelt so hoher Belastung
Auf einer Veranstaltung der Handwerkskammer am 12. Oktober bewerteten etwa 30 Inhaber energieintensiver Betriebe ihre Belastung auf einer Skala von eins bis zehn mit vier. Im kommenden halben Jahr dagegen erwarten die Befragten eine etwa doppelt so hohe Belastung wie aktuell. "Für die Handwerksbetriebe ist die Lage derzeit sehr diffus, belastend und es ist eine große Verunsicherung zu spüren", wird Ludwig Paul, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken, zitiert. Demnach müsse die Entlastungslücke bis zum Frühjahr 2023 unbedingt geschlossen werden, "sowohl durch ein Vorziehen der Gaspreisbremse als auch durch die bereits zugesagte Erweiterung der Härtefallhilfen auch für das Handwerk".
Kommission schlägt Entlastungen in zwei Schritten vor
Am 10. Oktober hat eine von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission Vorschläge für eine Dämpfung des Anstiegs der Gaspreise erarbeitet und an die Bundesregierung übergeben. Demnach sollen Verbraucher, also Haushalte und kleine Unternehmen, in zwei Schritten entlastet werden: Im Dezember soll es eine Einmalzahlung geben, im kommenden Jahr soll dann die Gaspreisbremse für private Haushalte, kleine und mittlere Unternehmen sowie für industrielle Verbraucher greifen. Diese Deckelung soll aber eben erst im Frühjahr 2023 starten.
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