Auch die Kommunen in Unterfranken sind dem Aufruf des Deutschen Städtetages gefolgt, Energie einzusparen. Nachdem sie intensiv nach Möglichkeiten gesucht haben, wurden jetzt konkrete Schritte eingeleitet. In Würzburg bleiben zahlreiche Gebäude ab sofort nachts unbeleuchtet. Darunter das Rathaus, die Alte Mainbrücke, das Käppele, die Neubaukirche und der Obere Mainkai. Damit sollen Gas und Strom gespart werden. Auch die Pumpen von Brunnen, in denen keine Fische leben, werden abgestellt. Demnächst schließen auch drei Schwimmbäder. Das Franz-Oberthür-Bad, das Sandermare und das Nordbad. Damit wird öffentliches Schwimmen zunächst weiterhin im Nautiland, im Dallenberg- und im Wolfgang-Adami-Bad möglich sein.
Karlstadt im Landkreis Main Spessart handhabt die aktuelle Lage mit Blick auf den zu erwarteten Gasmangel ähnlich: So wird der Katzenturm, das Historische Rathaus oder die St. Andreas Kirche nachts nicht mehr beleuchtet. Die Straßenbeleuchtung wird um jeweils 30 Minuten morgens und abends verkürzt. Zudem soll der Warmwasserverbrauch in den zahlreichen städtischen Gebäuden auf ein Minimum reduziert werden. Karlstadt orientiert sich damit an einem Maßnahmenkatalog des Deutschen Städtetags.
Sehenswürdigkeiten werden nicht mehr angestrahlt
Die Stadt Schweinfurt schaltet die Beleuchtung von Gebäuden aus, um Energie zu sparen. Nicht mehr beleuchtet sind dann unter anderem das Rathaus, die Stadtmauer und der Schrotturm. Laut Stadt Schweinfurt bleiben auch Bodenstrahler in der Innenstadt dunkel. Entschieden hat die Maßnahme ein Energiekrisenstab, den der Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) einberufen hat. Wie die Stadt Schweinfurt mitteilt, sucht der Krisenstab aktuell nach Einsparpotentialen und Maßnahmen, um sich auf einen möglichen Engpass bei der Energieversorgung vorzubereiten.
In Kitzingen bleiben das Hallenbad und die Saunaanlage im aqua-sole Schwimmbad bis zum 16. September geschlossen – also zwei Wochen länger als eigentlich geplant. Weitere Gas- und Strom-Sparmaßnahmen sollen im September beschlossen werden.
Straßenbeleuchtung aus, Nahwärmenetz erweitern
In der Rhön reduzieren einzelne Ortschaften bereits die Straßenbeleuchtung oder schalten sie um Mitternacht ganz ab. Das sind aber weniger Reaktionen auf die erwartete Energieknappheit, sondern um im Sternenpark Rhön in der Nacht für mehr Dunkelheit zu sorgen. In Fladungen und Nordheim beispielweise wird um Mitternacht die Straßenbeleuchtung teilweise ganz abgeschaltet.
Die Leistung der Straßenbeleuchtungen in Willmars, Hausen, Sondheim, Hendungen, Ober- und Mittelstreu wird um die Hälfte reduziert. LED-Umstellungen sind zum großen Teil längst verwirklicht. Bei der Außenbeleuchtung von Kirchen wurden in Brüchs und Sondheim die Leistungen auch vermindert. Und in Ostheim denkt man darüber nach, das Nahwärmenetz noch zu erweitern.
Keine Weihnachtsbeleuchtung in diesem Winter
Auch die Kommunen am bayerischen Untermain haben bereits angefangen, Energie einzusparen. In Miltenberg bleibt es vorerst dunkel. Der Stadtrat hat beschlossen die Lichter an der Burg, der Alten Mainbrücke und an anderen Sehenswürdigkeiten ausgeschaltet zu lassen. Aktuell wird sogar schon darüber diskutiert in diesem Dezember auf Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten.
In der Stadt Alzenau werden aktuell nachts keine Sehenswürdigkeiten mehr beleuchtet. In den Kindertagesstätten sind zum Teil die Durchlauferhitzer abgeschaltet worden – es gibt dort also kein warmes Wasser mehr.
Die Stadt Aschaffenburg überlässt es bisher den Verantwortlichen der einzelnen Dienststellen, Energie einzusparen – bisher gibt es hier von der Verwaltung hauptsächlich Vorschläge. Konkrete Maßnahmen sollen erst in der nächsten Stadtratssitzung am 19. September beschlossen werden. Es gilt allerdings als sicher, dass dann auch am Schloss Johannisburg und am Pompejanum die Lichter ausgehen werden.
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