Rosina beim Hammerwerfen.
Bildrechte: BR/Viktoria Wagensommer

Rosina beim Hammerwerfen.

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Elfjährige aus Bad Hindelang knackt Rekord im Hammerwerfen

Neuer bayerischer Rekord: Rosina Holzhey hat einen Zwei-Kilo-Hammer über 40 Meter weit geworfen – das zierliche Mädchen ist elf Jahre alt. Warum immer wieder große Talente im Hammerwerfen aus Bad Hindelang kommen – und manchmal bei Olympia landen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Geübt schwingt Rosina Holzhey einen zwei Kilo schweren Hammer über dem Kopf im Kreis. Was selbst viele Erwachsene noch nie ausprobiert haben, ist für die Elfjährige Alltag: Dreimal pro Woche trainiert sie Hammerwerfen in einer Gruppe von fünf bis zehn Kindern.

Technik- und Muskelaufbau stehen im Kraftraum auf dem Programm, Wurfübungen auf dem Sportplatz. Hammerwerfen im Hindelanger Turnverein gehört genauso selbstverständlich dazu wie Gymnastik oder Badminton.

Ein Olympia-Teilnehmer als Motivator

Hammerwerfer und Ausnahmetalent Tristan Schwandke aus Bad Hindelang im Landkreis Oberallgäu ist es vor rund zwanzig Jahren - genau wie jetzt Rosina Holzhey - gelungen, Rekorde zu knacken. Über die Nationalmannschaft schaffte er den Sprung aus dem Bergdorf auf die große internationale Sportbühne. Mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio 2021 ist ein Traum in Erfüllung gegangen – auch ohne Medaille. Er ist stolz, seine kleine Heimatgemeinde dort vertreten zu haben.

Durch Zufall zur Hammerwerfer-Hochburg

Den Startpunkt fürs Hammerwerfen hat Leichtathletik-Trainer Josef Zillibiller vor 25 Jahren unabsichtlich gesetzt. Er wollte mit den Kindern im Trainingslager den gesamten Rumpf trainieren, damit sie beim Werfen und Sprinten mehr Stabilität bekommen. Als Trainingsgerät nahm er Hammer mit und ließ die Kinder sie über dem Kopf kreisen. Die ersten Würfe machten die Kinder am Strand von dem Gehweg in den Sand. Es machte ihnen so großen Spaß, dass sie seitdem auf Wettkämpfe trainierten.

Bad Hindelang unterstützt seine Sportler

Bad Hindelang stellt den Sportlern die Trainingsgeräte zur Verfügung und die Kinder motiviert, dass ihre Vorbilder denselben Kraftraum und dieselbe Wurfanlage benutzen wie sie selbst. Die Marktgemeinde finanzierte vor wenigen Jahren eine neue Wurfanlage, der Bauhof befreit den Ring im Winter von Schnee und Eis. Wurfübungen sind aus Sicherheitsgründen bei jedem Wetter nur draußen im Ring mit dem hohen Netz möglich. In der Turnhalle machen die Sportler nur Trockenübungen.

Der Fleiß der Hammerwerfer zahlt sich aus

Rosina Holzhey spornt es an, dass sie den bayerischen Rekord geknackt hat. Sie trainiert fleißig unter der Anleitung von Trainer Josef Zillibiller, der auch ihr Opa ist. Immer wieder dreht sie sich langsam im Kreis, setzt konzentriert einen Fuß neben den anderen und streckt die Arme so aus, als würde sie einen Hammer schwingen und im richtigen Moment loslassen. Eine gute Technik ist das Wichtigste, sagt sie. Vielleicht geht ja auch ihr Traum von Olympia irgendwann in Erfüllung.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!