EVG in Nürnberg
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Die Eisenbahner- und Verkehrsgewerkschaft EVG spricht sich für das ICE-Werk im Großraum Nürnberg aus.

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Eisenbahner-Gewerkschaft: ICE-Werk ist große Chance für Nürnberg

Seit Monaten protestieren Bürger und Naturschützer gegen die Ansiedlung eines ICE-Ausbesserungswerk im Großraum Nürnberg. Die Eisenbahnergewerkschaft spricht sich nun eindeutig dafür aus. Diese Chance dürfe nicht vertan werden.

Für die Eisenbahner- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ist das geplante ICE-Ausbesserungswerk im Großraum Nürnberg ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Schiene. Zugleich sieht sie das Projekt als Jobmotor in der Region, durch das bis zu 1.500 Arbeitsplätze entstehen könnten. Ein solches Werk sei notwendig, um die Verkehrswende voranzutreiben, sagte der EVG-Geschäftsstellenleiter Matthias Birkmann. An dem Standort entstehen der EVG zufolge 450 tarifgebundene Arbeitsplätze. Die benötigten Fachkräfte wie etwa Schlosser, Elektroniker und Industriemechaniker seien in der Region vorhanden. Im Umfeld des Standorts könnten internen Schätzungen zufolge noch einmal bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze für Zulieferer und Dienstleister hinzukommen.

"Die einmalige Chance auf ein ICE-Werk in der Metropolregion Nürnberg darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden." Matthias Birkmann, Eisenbahner- und Verkehrsgewerkschaft EVG Nürnberg

EVG: "Verkehrswende nicht ohne Eingriff in die Natur möglich"

Wer die Verkehrswende hin zur Schiene wolle, müsse auch einen Eingriff in die Natur hinnehmen, so Birkmann. Für ihr geplantes ICE-Ausbesserungswerk benötigt die Bahn eine Fläche von bis zu 45 Hektar. Die Gegner befürchten massive Waldrodungen, da es dafür ihrer Meinung nach keine geeigneten Gewerbeflächen in Nürnberg gibt. Unter anderem ist ein Standort im Nürnberger Stadtteil Altenfurt am Rande des Reichswaldes im Gespräch. Weitere mögliche Standorte sind Heilsbronn, Raitersaich, Feucht, Mimberg, Ezelsdorf, Müncherlbach und Allersberg/Pyrbaum. Welchen Standort die EVG bevorzugt, sagte sie nicht.

Ein ICE am Bahnsteig
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Symbolbild: Ein ICE am Bahnsteig

Deutsche Bahn geht mit sieben Standorten ins Raumordnungsverfahren

Noch ist nichts entschieden. Die Bahn geht mit insgesamt sieben Standortvorschlägen ins Raumordnungsverfahren. Dieses soll im Herbst bei der Regierung von Mittelfranken eröffnet werden. Die Deutsche Bahn will bis Ende 2028 in der Metropolregion Nürnberg für 400 Millionen Euro ein neues Ausbesserungswerk für ihre neuen ICE-Züge der Generation 3 und 4 bauen. Es soll rund um die Uhr in Betrieb sein.

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