Früher war es ganz normal, dass die Milch so getrunken wurde, wie sie vom Hof kam. Erst im Zuge der Industrialisierung dieses Produktes wurde damit begonnen, die Milch zu behandeln. Sie wurde entrahmt, sie wurde homogenisiert, um ein späteres Aufrahmen zu verhindern, sie wurde durch Pasteurisierung haltbar und keimarm oder durch Ultrahocherhitzung keimfrei und lange haltbar gemacht.
Seltenes Naturprodukt
Milch, so wie sie von der Kuh abgegeben wird, findet man heute nur noch selten. Gerade einmal 30 Betriebe in ganz Deutschland bieten solche Vorzugsmilch an, darunter nur ein einziger in Bayern: Der Milchhof Lerf in Dennenberg im Unterallgäu.
Viele Auflagen, strenge Kontrollen
Die vielen Hygienevorschriften sind für Milchbauer Michael Lerf eine ständige Herausforderung. Nur weil alle Arbeitsschritte - vom sauberen Melken über die sofortige Kühlung auf vier Grad bis zum Abfüllen und der Auslieferung - in den Händen der Familienmitglieder liegen, lässt sich die hohe Qualität der Milch garantieren. Einmal im Monat kontrollieren Veterinäre die Keime in der Milch, prüfen, ob die 80 Kühe gesund sind und wie es um die Sauberkeit der Abfüllanlage bestellt ist. Außerdem werden Stichproben von den Glasflaschen im Laden genommen und untersucht.
Die Mühe lohnt sich
Der Absatz ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Besonders, seit Michael Lerf von Silage auf Heufütterung umgestellt hat, ist die Nachfrage nach seiner Vorzugsmilch noch einmal gestiegen. Das Heu stammt von den eigenen, artenreichen Wiesen. Hohe Fett- und Eiweißgehalte sowie viele Omega-3-Fettsäuren und ein besonders frischer, nussiger Geschmack zeichnen die Vorzugsmilch aus. Vertrieben wird sie jedoch nur über die Allgäuer Supermarkt-Kette Feneberg und über Münchner Naturläden.