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"Einmal noch schlafen" - Die CSU im Machtkampf

"Einmal noch schlafen" - Die CSU im Machtkampf

Morgen will CSU-Parteichef und Ministerpräsident Seehofer Landtagsfraktion und Parteivorstand vorschlagen, wie es weitergehen soll an der CSU-Spitze. Heute führt er eine Reihe von Gesprächen, zunächst mit den mächtigen Bezirksfürsten. Von Eva Lell

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Kalt ist es vor der Landesleitung der CSU am 1. Adventssonntag. Kamerateams, Fotografen und Reporter warten auf die CSU-Bezirksfürsten. Als erster: Joachim Herrmann, Innenminister und CSU-Chef Mittelfranken. "Treten Sie morgen gegen Markus Söder an?", wird er gefragt. Er eilt an den Journalisten vorbei und sagt nur:

"Wir werden heute gute Gespräche führen." Joachim Herrmann

CSU Bezirksfürsten zum Auftakt wortkarg

Ähnlich wortkarg ist Hans-Peter Friedrich, Chef der CSU Oberfranken: "Alles wird gut." Mehr sagt er nicht. Horst Seehofer sagt zunächst auch, er werde nichts sagen. "Einmal noch schlafen", entgegnet er auf die Fragen der Journalisten. Dann sagt er doch etwas mehr: Die CSU werde zu ihrer "legendären Geschlossenheit" zurückfinden, wenn es nach ihm geht, "ab morgen". Da sollen Entscheidungen fallen:

"Wir sind nicht als Plaudertanten zusammen gekommen. Wir wollen entscheiden." Horst Seehofer

Leise Kritik vom Schwaben-Chef

Seehofer sei viel in Berlin gewesen, das sagt Markus Ferber in die Mikrofone. Das lässt sich als indirekte Kritik an Seehofer interpretieren. Eine, die Seehofer gestern den Rücken gestärkt hat, ist Ilse Aigner. Sie und ihre Oberbayern-CSU haben Seehofer gestern aufgefordert, Parteichef zu bleiben. "Das wäre ein stabilisierender Faktor", betont sie zum Auftakt. Leger in Jeans und kurz vor 14 Uhr eilt der CSU-München-Chef Ludwig Spaenle in die Landesleitung. Eine "adventliche" Lösung wünscht er sich und läuft nach drinnen. 

Seehofer lässt nichts durchblicken

Was schlägt Seehofer der CSU-Fraktion morgen vor? Wird es eine Kampfkandidatur gegen Markus Söder geben? Das Stimmungs- und Meinungsbild beim Treffen der CSU Bezirksvorsitzenden dürfte sehr facettenreich sein. Seehofers Dauerkonkurrent Markus Söder ist als Nürnberger CSU-Chef nämlich auch dabei. Unter den Bezirksfürsten gibt es aber welche, die Söder verhindern wollen. Zwei Stunden sind für dieses Gespräch am 1. Sonntag im Advent angesetzt.