Die evangelische Pfarrei St. Lorenz in Hof hat zum Erntedank die fleißigen Honigsammlerinnen mit einem "Bienendank" in den Mittelpunkt gerückt. Eingeweiht wurden bei dieser Gelegenheit ein eigener Bienenlehrpfad und ein einzigartiger Bienenstock in Form einer Martin-Luther-Figur. Letzteren haben Jungen und Mädchen der Waldorfschule aus einem zweieinhalb Meter großen Lindenstamm geschnitzt. Im kommenden Frühling, wenn die Winteruhe der Bienen vorbei ist, soll ein Volk in die Luther-Figur einziehen.
Bienen als Erntedankfest-Thema
Extra für den Gottesdienst ist das alte Sprichwort "Willst Du Gottes Wunder, musst Du zu den Bienen gehen" vertont worden. Pfarrer Thomas Persitzky stellte die kleinen schwarz-gelben Insekten in den Mittelpunkt des Erntedankfestes.
"Schöpfung bewahren ist unser Auftrag von der Bibel her. Und in einer Situation, wo ja die Bienen ein Stück bedroht sind, haben wir uns das bewusst als Thema gestellt, da drauf auch im Gottesdienst hinzuweisen." Pfarrer Thomas Persitzky
Bienenvölker neben der Kirche, mitten in der Stadt
So erfuhren die kleinen und großen Kirchgänger zum Beispiel mehr über das Bienensterben, über die Werkzeuge der Imker von früher und heute und dass schon vor 12.000 Jahren Menschen den Honig der Bienen aus Hohlräumen in Bäumen ausschnitten. Konfirmanden gossen eine Vater-Unser-Kerze aus Wachs, das direkt aus dem Kirchgarten stammt. Dort summt und brummt es – Hobby-Imker Martin Wahl hat fünf Bienenvölker direkt neben der Hofer Lorenz-Kirche. Mitten in der Stadt fühlen sich die fleißigen Honigsammlerinnen inzwischen wohler als auf dem flachen Land.
"Die Blütenvielfalt ist viel größer. Es gibt viel mehr verschiedene Pflanzen, es blüht von Frühjahr bis Herbst. Während auf vielen Äckern nach der Senfernte Schluss ist und es ist auf einmal gar nichts mehr da." Martin Wahl, Hobby-Imker