Ein Eichhörnchen sitzt auf einem Ast und schaut direkt in die Kamera.
Bildrechte: BUND Naturschutz in Bayern e.V./Sonja Kreil

Eichhörnchen auf einem winterlichen Ast

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Eichhörnchen in Bayern werden wohl weniger

Der Bund Naturschutz sammelt seit drei Jahren Daten über Sichtungen von Eichhörnchen. Im vergangenen Jahr wurden deutlich weniger Tiere in Bayern gezählt. Eine Rolle spielt dabei der heiße Sommer.

Seit drei Jahren sammelt der Bund Naturschutz in Bayern (BN) in einem Citizen Science Projekt Informationen darüber, wo die kleinen Nagetiere im Freistaat vorkommen. Jeder in Bayern kann den Naturschützern per App oder Internetseite Eichhörnchen-Sichtungen melden. 2022 wurden so 12.500 Tiere gezählt – das sind 10.000 weniger als im Jahr davor. Neben Lebensraumveränderungen und Nahrungsengpässen sei auch die Rekordhitze im vergangenen Jahr ein Grund für den Rückgang, so der BN.

Naturschützer rufen zum Melden von Eichhörnchen auf

Die meisten Meldungen bekommen die Naturschützer aus städtischen Gebieten, Gärten und Parks. Dort schwanke allerdings das Nahrungsangebot häufig. Tragen Bäume und Sträucher wenig Samen, wandern viele Jung- und Alttiere ab. "Wie sich die Bestände wirklich entwickeln, lässt sich nur herausfinden, wenn wir mehr Daten aus allen Naturräumen Bayerns erhalten", sagt Projektleiterin Martina Gehret.

Melden soll bald noch einfacher werden

Um mehr und bessere Daten zu bekommen, will der Bund Naturschutz das Melden erleichtern und dazu die Eichhörnchen-App dieses Jahr überarbeiten. "Wir möchten zukünftig das Melden von toten oder keinen Tieren ermöglichen. Denn auch diese Information ist wichtig für die Wildtierforschung", so Gehret. Damit zukünftig mehr Meldungen aus dem Wald und der offenen Landschaft eingehen, denkt der BN zudem über standortbasierte Push-Messages nach. Die beste Beobachtungszeit ist nach Angaben der Naturschützer übrigens jetzt: Die Bäume haben noch nicht ausgetrieben, die Kronen sind kahl.

Eichhörnchen freuen sich über Futter

Wer die Tiere unterstützen will, könne eichhörnchenfreundliche Bäume, Sträucher und Blumen wie Walnuss, Buche und Sonnenblumen anpflanzen und eine flache Schale mit Wasser aufstellen. Und die Eichhörnchen im Winter mit Samen, Früchten und Nüssen füttern.

Melden können Naturfreunde ihre Beobachtungen über die Webseite des Bund Naturschutz oder über die Smartphone-App "Eichhörnchen in Bayern", die kostenfrei zum Download angeboten wird.

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