In entlegenen Regionen Afrikas existiert häufig keine Stromversorgung. Deshalb haben "Ingenieure ohne Grenzen" aus Regensburg ehrenamtlich eine Kleinstwasserkraftanlage entwickelt, die mit lokal verfügbaren Materialien einfach zu bauen ist und den Strom für eine Familie liefern kann.
Stromerzeugung auch in entlegenen, armen Regionen
Die Tests in Kamerun hat das Mini-Kraftwerk bereits bestanden. Ein wichtiger Meilenstein sei damit erreicht, erklärt Maximilian Falk von Ingenieure ohne Grenzen aus Regensburg:
"Der Boden in Kamerun ist sehr locker und das Wasser führt viel Schmutz, wie Blätter oder Äste. Das heißt, wir sind hier im Worst-Case-Szenario. Wenn die Turbine hier läuft, dann kann man die auch in anderen Regionen zum Beispiel in Nepal oder in Südamerika anwenden." Maximilian Falk, Ingenieur ohne Grenzen aus Regensburg
Entstanden ist die Turbine durch die ehrenamtliche Arbeit einer Gruppe von ehemaligen oder künftigen Ingenieuren. Regelmäßig haben sich Mitglieder der Regionalgruppe Regensburg in ihrer Freizeit getroffen, getüftelt und schließlich die Anlage entwickelt. Günstig sollte sie sein, sodass auch Menschen in armen Regionen die Möglichkeit haben damit Strom für sich zu produzieren.
Tests bestanden - Verbreitung beginnt
Jetzt - nach der Entwicklung der Turbine - gehe es darum, sie zu verbreiten. Doch die Ingenieure wollen sie nicht einfach nur bereitstellen, sondern den Menschen zeigen, wie die Technologie entsteht.
"Wir haben das Motto ´Hilfe zur Selbsthilfe`. Wir wollen den Leuten die Möglichkeit geben das langfristig, selbstständig weiterzuführen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass im afrikanischen Raum die Leute gerne experimentieren. Sie wollen sich Wissen aneignen und wir helfen ihnen dabei." Maximilian Falk, Ingenieur ohne Grenzen aus Regensburg
Derzeit wegen Corona keine Reisen nach Kamerun
In den kommenden Monaten sollen weitere Techniker in Kamerun ausgebildet werden, die die Anlagen selbst bauen, installieren und warten können. Vor der Corona-Pandemie waren bereits Mitglieder der Ingenieure ohne Grenzen-Ortsgruppe Regensburg in Kamerun, um die Menschen vor Ort zu schulen. Manche Kursteilnehmer hätten mit diesem Wissen bereits eigene Unternehmen gegründet. Wegen der Corona-Pandemie und der unsicheren, politischen Lage in Kamerun sei es den Ingenieuren derzeit nicht möglich ins Land zu reisen. Inzwischen wurde ein Handbuch und Online-Schulungen entwickelt, sodass die Verbreitung des Mini-Kraftwerks weitergehen kann.
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