Ein Inder soll seine Ehefrau gemeinsam mit seinem Bruder schwer misshandelt haben. Das brutale Vorgehen hätten die Männer über Videotelefonie live den Eltern des Opfers vorgeführt um von der Familie der Ehefrau eine Mitgift zu erpressen. Die beiden Tatverdächtigen wurden festgenommen und sitzen in Untersuchungshaft.
Polizeieinsatz in Ismaning nach Hilferuf aus Indien
Die Eltern des 28-jährigen Opfers haben laut Münchner Polizeipräsidium von Indien aus einen Bekannten in Köln angerufen und von den Misshandlungen berichtet, die sie mitansehen mussten. Der Landsmann wiederum rief die Polizeiinspektion in Ismaning bei München an. Beamte suchten die Wohnung auf, wo sie den Ehemann und dessen Bruder antrafen. Zeitgleich wandte sich die verletzte Frau im benachbarten Unterföhring an Passanten und bat auf Englisch um Hilfe. Wie sich herausstellte, hatte sie unter dem Vorwand, arbeiten zu gehen, die Wohnung verlassen dürfen.
Festnahme der mutmaßlichen Täter
An der Inderin wurden bei der rechtsmedizinischen Untersuchung Prellungen und Blutergüsse im Gesicht und am Körper festgestellt. Ihr 30-jähriger Ehemann und ihr 21-jähriger Schwager wurden festgenommen. Gegen beide wird ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und erpresserischen Menschenraubs. Weil der Verdacht im Raum steht, sie hätten auch Todesdrohungen ausgestoßen, ermittelt die Münchner Mordkommission. Die Männer kamen in Haft.
Ausstehende Mitgift sollte erpresst werden
Wie die bisherigen Ermittlungen ergaben, sollten die Eltern der Ehefrau durch die live gezeigten Misshandlungen unter Druck gesetzt werden, damit sie eine angeblich bisher nicht gezahlte Mitgift in Höhe von rund 50.000 Euro an den Ehemann zahlten. Das Paar hatte vor einem Jahr in Indien geheiratet. Die Frau zog vor zwei Monaten zu ihrem Mann nach Ismaning. Er lebt seit zehn Jahren in Deutschland und arbeitet bei einem Sicherheitsunternehmen.