Bereits zum zweiten Mal innerhalb von neun Monaten ist das Appartementhaus in der Benzstraße im Regensburger Osten von gefährlichen Legionellen befallen. Wie schon im August 2017 dürfen die Bewohner auch dieses Mal nicht mehr duschen, die warmen Dämpfe könnten gesundheitsgefährdend sein.
Wert 160-fach so hoch wie normal
Das Wasser ist extrem stark mit Legionellen kontaminiert: In dem betroffenen Gebäude wurde eine Konzentration von überdurchschnittlich hohen 16.600 KBE (Kolonie bildende Einheiten) nachgewiesen, wie Helge Groth von der Hausverwaltung dem BR sagte. Er sei selbst überrascht gewesen. Der Normwert liegt bei 100 KBE. Nach dem letzten Legionellenbefall sei die Heizung in dem Gebäude erneuert worden, so Groth.
Haus muss saniert werden
Jetzt müsse der Hausverwalter mit den Eigentümern reden, das Leitungsnetz und die Rohre müssten erneuert, das Haus generell saniert werden. Trinken könne man das Wasser aber problemlos, wie Groth sagte, da die Übertragung über die Atemwege erfolge. Insgesamt gibt es 134 Appartements in dem Haus in der Benzstraße. Das Duschverbot werde diese Woche aufgehoben, neue Duschköpfe seien zum Teil auch schon eingebaut worden.
Gefährlich für die Gesundheit
Laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Bayern können Legionellen im schlimmsten Fall tödlich sein. Verstärkt betroffen sind ältere Menschen, Raucher sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie beispielsweise Diabetiker. Erkrankungen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf, wobei bei beiden Begleiterscheinungen wie Unwohlsein, Fieber, Kopf-, Glieder-, Thoraxschmerzen, Husten, Durchfälle und Verwirrtheit vorkommen können.
Die eigentliche "Legionärskrankheit" zeigt sich in einer schweren Lungenentzündung, die unbehandelt in 15 bis 20 Prozent der Fälle tödlich verläuft. Die Inkubationszeit beträgt laut Gesundheitsamt zwischen zwei und zehn Tage, in seltenen Fällen bis zu zwei Wochen.