Bayerische Polizei setzt verstärkt auf Drohnen
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Bayerische Polizei setzt verstärkt auf Drohnen

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Drohnen sollen bayerische Polizei aus der Luft unterstützen

Die bayerische Polizei will künftig mehr Drohnen einsetzen, um nach Kriminellen zu fahnden oder Vermisste zu suchen. Die Einsätze der kleinen Flugkörper und die Ausbildung für die Drohnenpiloten sollen von Roth aus koordiniert werden.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Eine Fangruppe marschiert jubelnd und singend übers Gelände. Die Fangruppe des gegnerischen Vereins nähert sich, es entsteht ein Handgemenge. Die Szene, hier von Polizeischülern mit viel Inbrunst dargestellt, wird von zwei Drohnen beobachtet. Die eine registriert, was zwischen den beiden Fangruppierungen passiert. Die zweite filtert einen Fan heraus, der kurz zuvor eine Flasche geworfen und eine Person verletzt hat. Wenn sich die Lage beruhigt hat, wird ihn die Polizei festnehmen.

Polizei nutzt schon seit 2015 Drohnen

Schon seit 2015 lässt sich die bayerische Polizei von Drohnen unterstützen. Auch der G7-Gipfel 2015 auf Schloss Elmau im Landkreis Garmisch-Patenkirchen wurde von Drohnen begleitet. Derzeit sind bei der Polizei rund 30 der kleinen Flugkörper im Einsatz. Es sollen aber mehr werden, sagt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

Drohnen verschaffen Polizei einen Überblick

In unübersichtlichen Situationen, wie dem Konflikt zwischen Fangruppen oder einem großen Verkehrsunfall auf der Autobahn, wenn es gelte, sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen, seien Drohnen eine große Hilfe. "Wir setzen die Drohnen aber auch für die Grenzpolizei ein, wenn es etwa um Schmuggel oder kriminelle Dinge im Grenzbereich gibt", so Herrmann. Auch wenn Polizeihubschrauber wegen schlechten Wetters nicht fliegen können, sollen stattdessen Drohnen in die Luft gehen. Weitere mögliche Einsatzgebiete sind Tatortabsuchen, Vermisstensuchen oder die Fahndung nach flüchtigen Straftätern.

Neue Koordinierungsstelle in Roth

Den Einsatz der verschiedenen Drohnenmodelle übernimmt die neue Koordinierungsstelle in Roth. Die Kompetenzstelle "Unbemannte Luftfahrtsysteme" befindet sich auf dem Gelände der Otto-Lilienthal-Kaserne in Roth. Dort, in einem Hangar der Polizeihubschrauberstaffel, werden Drohnen gelagert, auf dem Flugplatz davor können sie getestet werden. Die Koordinierungsstelle ist dafür zuständig, neue Drohnen zu beschaffen, ihre Einsätze bayernweit abzustimmen und die Drohnenpiloten auszubilden – heute ist der erste polizeiliche Lehrgang für Drohnenpiloten erfolgreich zu Ende gegangen.

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